Zum fünften Mal erklimmen drei Journalisten der "Zeit"-Edelbeilage unter dem Programmtitel "Wir können auch anders!" die Bühne des Pantheon, diesjähriger Untertitel: "Glanz und Gloria". Andreas Öhler, in der C&W-Redaktion zuständig für das Mystische, erscheint garderobenmäßig in der bewährten Kreuzung aus Dr. Watson und Batman-Gegenspieler Pinguin.

Öhler kultiviert sein Image als kauzig-tapsiger Salon-Revoluzzer-Liedermacher und reklamiert für sich den Vergleich mit Bob Dylan - auch wenn uns sowohl die Sprech- als auch die Sprechgesangsstimme Öhlers eher an Martin Semmelrogge erinnern. Astrid Prange de Olivera und ihre Band Só Sucesso huldigen dem Bossa Nova, interpretieren den Sade-Klassiker "Smooth Operator" und verpassen dem Rolling-Stones-Oldie "Satisfaction" einen interessanten funky Anstrich.

Christiane Florin schließlich ist die Venus im kleinen Schwarzen, hinreißend schön, jeder einzelne ihrer Atemzüge gleicht einer Verführung. Das glitzernde Collier um ihren zarten Hals sei allerdings "nicht von Cartier, sondern von Bijou Brigitte". Das spielt keine Rolle - diese Frau ist selbst ein Juwel. Chansons von Edith Piaf und Dalida, gepflegt ironische Deutschchansons von Queen Bee und Pigor & Eichhorn.

"Ich habe ja noch die Hoffnung, dass die Männer nicht nur an das Eine denken, sondern, dass sie überhaupt denken", sagt Christiane Florin mit delikatem Lächeln. Es gibt sogar noch einige wenige Männer, die nicht nur an das Eine, sondern nur an die Eine denken. Versprochen.