Claudia-Elisabeth Schurr spielt im Schumannhaus

Letztes Hauskonzert des Saison - Pianistin des Londoner Royal College of Music widmet Programm der Romantik

Bonn. Das letzte Hauskonzert der Saison im Endenicher Schumannhaus war noch einmal ein reiner Klavierabend, den die am Londoner Royal College of Music lehrende Pianistin Claudia-Elisabeth Schurr ausrichtete.

Nach Bonn war die Künstlerin mit einem Programm gekommen, das primär der Romantik gewidmet war, wobei es mit je einem Werk Robert Schumanns begann und endete. An den Anfang hatte Schurr die "Papillons" op. 2 gestellt. Sie zeigte dabei gleich schon ihre Neigung zu sehr kräftiger Klanggebung (mit viel Pedaleinsatz) und betont raschen Tempi.

Zu gleichförmig lautstark gerieten so die einzelnen Masken- und Tanzbilder, differenziertere Poesie mochte sich nicht einstellen. Beethovens "Appassionata" (f-Moll op. 57) hat vielfach schon romantischen Charakter. Unheimlich-Düsteres und Nächtliches, im Finale dann ein fast gehetzter Bewegungswirbel, kennzeichnen die Außensätze, die das Andante con moto mit seinen Variationen umschließen.

Während der erste und zweite Satz in ihrer Auslegung beeindrucken konnten, litt das Finale unter verschwommener Klanglichkeit und zu großer Rasanz, denen die Exaktheit mitunter zum Opfer fiel. Drei Chopin-Mazurken (op. 59) bewiesen das gutes Gespür der Künstlerin für Klangstil und Artikulationsweise dieser reizvollen Musik, ehe sie sich dann mit vollem Espressivo-Nachdruck ins große Pathos der Schumannschen C-Dur-Fantasie op. 17 warf. Speziell die extremen Gefühlswechsel des ersten Satzes gestaltete Schurr recht eindrucksvoll.

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