Wintermühlenhof Continuum Gallery zeigt Werke der renommierten Glaskünstlerin Anna Wolff
KÖNIGSWINTER · Ihre Werke sind im Metropolitan Museum in New York, im Londoner Victoria und Albert Museum sowie im National Museum of Modern Art in Tokio zu sehen, sie werden in namhaften Sammlungen weltweit ausgestellt und bewundert: Ann Wolff gilt - was das Medium Glas betrifft - als eine der bedeutendsten Künstlerinnen unserer Zeit.
Jetzt haben Kunstliebhaber die Gelegenheit, eine außergewöhnliche Auswahl ihrer Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken und Pastelle beinahe vor der eigenen Haustür anschauen zu können: Die Continuum Gallery im Wintermühlenhof schätzt sich glücklich, eine große Anzahl von Werken der Europäischen Kulturpreisträgerin für einige Wochen nach Königswinter geholt zu haben. Am Samstag wurde die Ausstellung "Ann Wolff - Glas, Beton, Pastelle" offiziell eröffnet.
"Man kann es tatsächlich als eine Rarität bezeichnen, dass ihre Werke hier in diesem Umfang zu sehen sind", sagt Kurt Wassmuth, Repräsentant der Ann Wolff Stiftung, der für die mittlerweile 76-jährige Künstlerin zur Vernissage in der Continuum-Galerie erschienen ist.
Tatsächlich gebe die Ausstellung "einen riesigen Überblick über eine sehr große Schaffensperiode" von Ann Wolff. Vor allem der Faszination ihrer gläsernen Skulpturen kann sich der Betrachter nicht entziehen. Fast gespenstisch erscheinen in der Tiefe schimmernder Glasblöcke Gesichter, die mit ihrer stummen Aussagekraft berühren und zugleich fesseln.
In den meisten ihrer Kunstwerke hat sich Ann Wolff selbst porträtiert, ihre Gesichter sind Spiegel des inneren Ausdrucks, strahlen Ruhe, Kraft und Lebensweisheit aus. "Ihre Arbeiten treffen mich mitten ins Herz und bewegen mich tief", beschreibt Magdalena Borowski, die die Galerie gemeinsam mit ihrem Mann Wiktor betreibt, ihre Gefühle beim Anschauen der Skulpturen und Bilder.
Ann Wolff wurde 1937 in Lübeck geboren und hat an der Hochschule für Gestaltung in Ulm studiert, bevor sie mit ihrem ersten Mann nach Schweden zog. Hier begann sie als Designerin in der Glasindustrie, machte sich später selbstständig und eröffnete ein eigenes Studio.
Mit dem Gewinn des Coburger Glaspreises im Jahr 1977 - des ersten europaweit ausgeschriebenen Wettbewerbs für moderne Glasgestaltung - begründete sie ihre internationale Karriere, die im Laufe der Zeit mit zahlreichen renommierten Ehrungen gewürdigt wurde. Ann Wolff ist heute eine der wichtigsten Namen der europäischen Studioglas-Bewegung, die in den USA ihren Ausgang nahm.
Was Ann Wolff aus Glas schafft, lässt seine vermeintliche Bestimmung als Material für Haushaltsgegenstände oder Dekoartikel in Vergessenheit geraten. Der Künstlerin ist es wichtig, Glas als Material für echtes künstlerisches Schaffen anzuerkennen. "Es ist für sie viel mehr als etwas, woraus man trinken kann. Es ist ein Stilmittel, das durch seine Farbe und Durchlässigkeit ganz besondere Möglichkeiten eröffnet", so Wassmuth.
Info: Die Ausstellung ist noch bis zum 23. November in der Continuum Gallery, Wintermühlenhof 11, zu sehen. Besichtigungstermine können zu den Bürozeiten zwischen 11 und 17 Uhr vereinbart werden unter 02248/9086760.
Weitere Infos unter www.continuum-gallery.com.
