Rockmusik in der Harmonie Crossroads-Festival in Endenich startet nächste Woche

Endenich · Das Crossroads-Festival kehrt im Oktober in die Harmonie zurück. Sieben Tage lang gibt es alle Variationen der Rockmusik. Wir haben vorab einen Blick ins Programm geworfen.

 Bezeichnen sich selbst als „Zusammenrottung Hamburger Gewohnheitstrinker“: Die Band Trixsi, zu sehen am 3. Oktober in Endenich.

Bezeichnen sich selbst als „Zusammenrottung Hamburger Gewohnheitstrinker“: Die Band Trixsi, zu sehen am 3. Oktober in Endenich.

Foto: Lucja Romanowska

So viel Rock auf einen Schlag gab es in der Harmonie noch nie: Insgesamt sieben Tage hintereinander wird der Club das Crossroads-Festival des WDR Rockpalasts beherbergen und 14 internationale Bands präsentieren, die es so richtig krachen lassen. Erstmals seit Pandemie-Beginn ist dabei auch wieder Publikum gestattet, das sich auf so manche Neuentdeckung gefasst machen kann – denn wie bei Crossroads üblich, treffen hier verlässliche Größen auf spannende Newcomer aus allen Spielarten des Rock. Man muss sich nur darauf einlassen.

Den Auftakt macht Trixsi, die als eine Art Supergroup der deutschen Indie-Szene beworben wird und sich selbst als eine „Zusammen­rottung Hamburger Gewohnheitstrinker“ bezeichnet. Wem also Herrenmagazin, Findus, Love A und Jupiter Jones etwas sagen, dem dürften die Mitglieder dieser Band nicht unbekannt sein. Der Stil ist dennoch anders, punkiger, rotziger, gröber; Insofern bilden Trixsi einen reizvollen Kontrast zu Steiner und Madlaina, die musikalisch eher im Pop anzusiedeln sind und inhaltlich vor allem das Spiel mit den Absurditäten des Alltags lieben. Mit ihrem eher weichen Sound dürften sie zu den leisesten Vertretern von Crossroads zählen.

Andere hauen da deutlich stärker rein, allen voran die brachiale Cross­over-Metalband April Art, die mit wummernden Bässen und fetten Schlagzeug-Patterns Frontfrau Lisa-Marie Waltz immer wieder zum Schreien bringt. Was in diesem Zusammenhang gewollt ist. Ebenfalls ganz klar der Headbanger-Fraktion angehörend sind die Berliner Herrschaften von D‘Angerous, auch wenn diese insgesamt deutlich melodiöser daherkommen, sowie Massive Waggons mit ihrem schnörkellosen Rock ’n’ Roll, die mit der ein oder anderen druck­vollen Gute-Laune-Hymne das Publikum nachhaltig begeistern könnte. Ähnliches gilt für die Mönchengladbacher Band Motorjesus, die nicht nur dem Namen nach eindeutig von Motörhead beeinflusst ist, während The Dust Coda aus London deutlich aufgeräumter klingen.

Die dienstälteste Formation dieser Crossroads-Ausgabe dürfte The Hangmen sein. Seit nunmehr 30 Jahren steht die Truppe aus L.A. für wuchtigen, mitunter dunklen und stets kompromisslosen Rock, den sie auch mal in reduziertem Tempo spielen, genauso gut den Spieß aber auch umdrehen können. Mother‘s Cake sind derweil nicht minder düster, erinnern mal mit ein paar Rap-Anleihen an Limp Bizkit, nur um sich kurz darauf wieder beim Blues zu bedienen. Experimenteller wird es dann bei The Holy: Die Finnen spielen leidenschaftlich gern mit Sounds, die sie über einen stoischen, von zwei Schlagzeugen erzeugten Beat legen, und schaffen so hypnotische Progressive-Rock-Nummern, die vieles sind, aber nicht langweilig.

Komplettiert wird das Line-Up von dem dänisch-­schwedischen Quartett Vola, dem bitter­süßen Vintage-Indie-Pop von Donna Blue, dem faszinierenden, Folk, Blues und auch Rap vermischenden Liedermacher L.A. Salami sowie Shirley Holmes, die rebellische Punkertöchter von Wir sind Helden sein könnten. 

Termine: 3.10.: Trixsi + Steiner & Madlaina; 4.10.: Vola + The Dust Coda; 5.10.: Motorjesus + The Hangmen; 6.10.: LA Salami + Donna Blue; 7.10.: Massive Wagons + D‘Angerous; 8.10.: Mother‘s Cake + Shirley Holmes; 9.10.: The Holy + April Art. Alle Konzerte beginnen um 19.15 Uhr in der Harmonie. Karten erhalten Sie über bonnticket.de

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