Palladium in Köln Cypress Hill: 25 Jahre und kein bisschen müde

KÖLN · In der Partyzone: Die amerikanische Hip-Hop-Band Cypress Hill beweist im Kölner Palladium, dass sie auch nach 25 Jahren noch viel Energie besitzt.

 Cypress-Hill-Rapper B-Real hätte nicht gegen eine Legalisierung von Cannabis.

Cypress-Hill-Rapper B-Real hätte nicht gegen eine Legalisierung von Cannabis.

Foto: Thomas Brill

Die strengen Kontrollen am Eingang entbehren nicht einer gewissen Komik. Bis zum Konzertende konfisziert: Regenschirme, Textmarker, ein Glas mit Kokosöl, diverse Energy-Drinks in Dosen. Die Flasche mit Hochprozentigem aus Hellas bleibt draußen. Sie ist schon leer.

Gefahndet wird nach Dingen, die sich „anzünden“ lassen. Während man noch grübelt, wer bei diesem Wetter so blöd ist, seinen Regenschirm abzufackeln (das dafür nötige Feuerzeug blieb ja unbeanstandet), ist man auch schon mitten drin – im Hip-Hop-Himmel.

Es duftet so, wie es duften muss im so gut wie ausverkauften Palladium, wo eine Gruppe auftritt, die schon bei ihrer Gründung 1991 forderte: „Legalize It“. Nun feiern Cypress Hill schon ihr 25-jähriges Bestehen.

Die Botschaft ist die gleiche geblieben, gerappte Postulate wie „Everybody Must Get Stoned“ werden heute genauso frenetisch bejubelt wie damals. Nur dass, wenn alles mit rechten Dingen zuginge, diejenigen, die Anfang der 1990er junge Erwachsene waren, heute auf die 50 zugehen müssten. Das tun sie auch. Aber im Publikum sind die 50-Jährigen so gut wie kaum vertreten. Zu etabliert für „I Wanna Get High“?

Mehr als 18 Millionen verkaufte Alben

„Roll It up, Light It Up, Smoke It Up” (aufrollen, anzünden, aufrauchen). Die Formation aus Los Angeles gibt nicht nur Nachhilfe in Sachen Hip-Hop. Wobei sie zu Letzterem mit weltweit mehr als 18 Millionen verkauften Alben und so wegweisenden Hits wie „Insane In The Brain“ durchaus das Zeug hätte. Mit den Rappern B-Real (Louis Freeze), Sen Dog (Senes Reyes), DJ Julio G(onzalez) und Schlagwerker Bobo (Eric Correa) wird das Palladium zur Partyzone.

Wenn um 22.09 Uhr der Ruf „Cy-press Hill! Cy-press Hill! Cy-press Hill!” wie ein Mantra aus den Kehlen von Tausenden erschallt, muss man anerkennen, dass zumindest die Schöpfer der „Hits From The Bong“ noch keine altersbedingten Ermüdungserscheinungen zeigen.

Klasse: der Mariachi-Touch, gepaart mit heißen Latino-Rhythmen, der bei „Tequila Sunrise“ zur Vollendung gelangt. Anders als andere Hip-Hopper sind Cyprus Hill im Hispanischen verwurzelt. Auch das macht sie unter ihresgleichen besonders.

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