"Dämonen in der Brust": Tanz im Mondschein

Das Ballettstudio der Bonner Universität zeigt eine Choreographie von Iskra Zankova

Bonn. Ein reizvolles Unternehmen, dieser "Tanz im Mondschein": Als Begleitveranstaltung zur Sonderausstellung "Beethovens Mondscheinsonate - Original und romantische Verklärung" im Beethoven-Haus präsentierte das Ballettstudio der Universität in einer Choreographie von Iskra Zankova Tanzbearbeitungen der drei Sätze von Beethovens berühmter cis-Moll-Sonate.

Zunächst aber berichtete Nicole Kämpken über die Entstehung des Werkes, die Lebens- und Seelenzustände des Komponisten in einer Zeit bereits fortgeschrittener Ertaubung, über die Widmungsträgerin Giulietta Guicciardi als mögliche "Unsterbliche Geliebte", dann aber auch über Beethovens eigene Ballettmusiken, seine Tänze-Kompositionen und anschließend noch über die durchaus zahlreichen Ballett-Bearbeitungen diverser Sinfonien, Kammermusikwerke und Klaviersonaten Beethovens.

Iskra Zankova erläuterte die Ideen zu den einzelnen Sätzen, ehe die vier jungen Tänzerinnen (Mirka Flögl, Stefanie Heine, Sophie Milchert und Irene Schneider) und zwei Tänzer (Felix Grützner und Christian Richter) die Ergebnisse vorstellten. Der erste Satz war als klassischer Pas de Deux angelegt und zeigte in zärtlichen Positionen eine gewissermaßen ideale Liebesbeziehung.

Den zweiten Satz hatte man zum Deutschen Tanz deklariert, sehr hübsch ausgeführt von einem munteren Paar in historisierend-folkloristischen Kostümen. Das stürmisch erregte Finale beschrieb dann die Kämpfe eines jungen Mannes mit den "Dämonen in seiner Brust", die von drei Damen markant verkörpert wurden. Insgesamt schien die Umsetzung der Musik in verschiedene Figuren-Konstellationen überzeugend gelungen.

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