Das Beethovenfest drängt`s nach Dortmund

In der Eröffnungssaison der 50 Millionen Euro teuren Philharmonie für Westfalen gibt es gleich drei Festival-Gastspiele aus Bonn - Klais baut die Orgel für den neuen Konzertsaal

Dortmund. 320 Seiten stark ist das Programmheft für die erste Saison: Dortmunds neues Konzerthaus, die Philharmonie für Westfalen, wagt mit einer Fülle von erstklassigen Veranstaltungen den "Aufbruch", wie Intendant Ulrich Andreas Vogt die Eröffnungs-Spielzeit überschrieben hat. Die Wiener Philharmoniker sind ebenso dabei wie die Geigerin Anne-Sophie Mutter oder die Sopranistin Montserrat Caballé. Von der Klassik bis zum Jazz, von der Weltmusik bis zur Weihnachts-Revue reicht das Angebot.

Mit einem Drei-Tage-Fest vom 13. bis zum 15. September wird das Konzerthaus Dortmund eröffnet. Dortmunds Philharmoniker unter ihrem neuen Generalmusikdirektor Arthur Fagen beginnen mit Mahlers 3. Sinfonie; dann folgen Kent Nagano und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin. Sie alle spielen in einem knapp 50 Millionen Euro teuren Bau, der 1.550 Besuchern Platz bietet. Der Konzertsaal erinnert in seiner strengen rechteckigen Form an den Wiener Konzertvereinssaal; die Akustik in Dortmund soll - das schwören die Veranstalter - ähnlich exzellent wie in Wien sein.

Auch Bonn ist in der ersten Dortmunder Konzerthaus-Saison gut vertreten. Das Internationale Beethovenfest, das in Bonn wie üblich seine Pläne für 2002 erst spät verkünden will, bestreitet in der Philharmonie Westfalen drei Gastspiele - setzt also seine umstrittene Ausweitung auf ganz Nordrhein-Westfalen fort. Den Auftakt macht am 27. September eine konzertante Aufführung von Mozarts "Titus" mit dem Münchener Kammerorchester unter Leitung von Christoph Poppen (in Bonn am 25. September).

Zu den Solisten gehören Deon van der Walt, Stella Doufexis und Krassimira Stoyanova. Am 4. Oktober ist das Beethovenfest mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden in Dortmund zu Gast; Bernard Haitink dirigiert Beethovens Violinkonzert (Solist Frank Peter Zimmermann) und die 1. Sinfonie von Brahms. Schließlich kommt auch das Juilliard Quartet von Bonn nach Dortmund (5. Oktober). Die Juilliard-Musiker bereiten sich auf einen Beethoven-Zyklus vor; ein Teil davon wird auch in Bonn zu hören sein.

Auch das Prunkstück des neuen Dortmunder Konzerthauses kommt aus Bonn: Die Orgel für den Konzertsaal der neuen Philharmonie liefert die Bonner Orgelbaufirma Klais. Es wird ein Instrument im romantisch-sinfonischen Stil sein, mit beeindruckenden Rahmendaten: 11 mal 11 Meter groß, 20 Tonnen schwer, drei Manuale mit 53 Registern und insgesamt 5 080 Pfeifen. Die erste Konzertorgel für Dortmund wird gebührend gefeiert: mit einer langen Orgelnacht am 28. September, die von Herbert Feuerstein moderiert wird.

Informationen: Tel. (0 18 05) 44 80 44. Internet: www.konzerthaus-dortmund.de

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