Konzertreihe Das erwartet Besucher der "Bonner Zwischentöne"

Bonn · Der Pianist Fabian Müller geht mit „Bonner Zwischentöne“ in die zweite Runde. Ein Überblick über die Highlights der Konzertreihe.

 Freude an der Kammermusik: Pianist Fabian Müller.

Freude an der Kammermusik: Pianist Fabian Müller.

Foto: Gregor Hohenberg

Der Erfolg von Fabian Müllers kleiner Konzertreihe „Bonner Zwischentöne“ in in der vergangenen Saison war ein durchschlagender. Die Endenicher Trinitatiskirche schien schon beim Eröffnungskonzert mit den jungen Klassikstars des Vision Quartetts dem immensen Publikumsandrang kaum gewachsen. Die Rezeptur für den Erfolg der Reihe ist im Grunde sehr einfach: „Ich hole Weltklasseleute nach Bonn, die ich persönlich gut kenne“, skizziert der 28-jährige knapp seine dramaturgisches Grundkonzept. Und mit diesen Freunden führt er Musik auf, die er ganz besonders liebt.

Das soll nun auch in der zweiten Auflage wieder funktionieren. Aber Müller hat auch ein bisschen gelernt. „Es gibt in diesem Jahr eine wesentliche Änderung“, sagt er bei der Programmvorstellung in Endenich. „Der Eintritt zu den Konzerten ist nicht mehr frei.“ Das habe vor allem organisatorische Gründe, erläutert Müller. In der ersten Saison hätten die Leute schon sehr früh anreisen müssen, um überhaupt einen sicheren Platz zu ergattern. Ein Ticket aber gewähre dem Käufer eine Platzgarantie. Deshalb also muss man für die im November startende Reihe nun einen moderaten Eintrittspreis von 17 Euro (erm. 11 Euro) zahlen.

Auftakt mit Lorenzo Soulès

In die Konzerte kann man freilich mit einem guten Gefühl investieren. Zum Auftakt der sonntäglichen Reihe am 18. November, 18 Uhr, kommt der junge französische Pianist Lorenzo Soulès nach Endenich, den Müller von der gemeinsamen Arbeit an Educationprojekten des Klavierfestivals Ruhr kennt. Der 26-Jährige, der bei Pierre-Laurent Aimard und Tamara Stefanovich in Köln studiert, hat bereits etliche wichtige Preise gewonnen. In Endenich spielten Soulès und Müller an zwei Klavieren Werke von Sergej Rachmaninow (Suite Nr. 1), von dem Bonner Komponisten Michael Denhoff („Etude de couleurs“), Maurice Ravel („La Valse“) und Igor Strawinsky („Le Sacre du Printemps“).

Schon etwas länger im Geschäft ist das Schumann Quartett, das am 16. Dezember, 19 Uhr (!), zunächst Streichquartette von Franz Schubert und Béla Bartók spielt, bevor Müller sich für Robert Schumanns Klavierquintett in Es-Dur zu den Brüdern Erik, Ken und Mark Schumann gesellt, die an der Bratsche von Liisa Randalu unterstützt werden. Den Cellisten Maximilian Hornung kennt man bereits vom vergangenen Jahr. Beim dritten und letzten Konzert der aktuellen „Bonner Zwischentöne“ am 17. Februar 2019, 18 Uhr, ist er wieder dabei.

Diesmal, um mit Müller und der Geigerin Sarah Christian Klaviertrios von Ludwig van Beethoven (Es-Dur op. 70 Nr. 2), der Kanadierin Kelly-Marie Murphy („give Me Phoenix Wings To Fly“) und dem von Müller ganz besonders geliebten op. 100 in Es-Dur von Franz Schubert zu spielen. Christian und Müller verbindet übrigens ihr Erfolg beim ARD-Wettbewerb im vergangenen Jahr: Beide erspielten in ihrem Fach den zweiten Platz, beide erhielten den Publikumspreis.

Müller liegt viel daran, regelmäßig in der Trinitatiskirche, wo er als Sohn des musikliebenden Pastors Burkhard Müller sozusagen groß geworden ist, zu spielen. Die Zeit dafür nimmt er sich. Seit dem ARD-Musikwettbewerb hat seine Karriere einen enormen Schub gemacht. Neben vielen anderen Auftritten gab er vor einem halben Jahr sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall („Ein Traum! Ich verbinde diesen Ort immer mit Vladimir Horowitz“), und vor einigen Wochen erst gab er im Kammermusiksaal der Hamburger Elbphilharmonie ein Solorezital. So kann's für den Bonner weitergehen.

Infos über die Konzertreihe, über die der Intendant des Klavierfestivlas Ruhr, Franz-Xaver Ohnesorg, die Schirmherrschaft übernommen hat, auch im Internet unter mueller-pianist.com/bonner-zwischentne.

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