"Das ganzheitliche und lebensnahe Bildungskonzept hat überzeugt"

Als erste private Kunsthochschule hat die Alanus Hochschule in Alfter die staatliche Anerkennung erhalten

"Das ganzheitliche und lebensnahe Bildungskonzept hat überzeugt"
Foto: Lannert

Alfter. Premieren sind immer besondere Momente, was ja schon in der Natur der Sache liegt. Im Falle der Alanus Hochschule Hochschule in Alfter dürfte sich dahinein noch eine Spur Exklusivität mischen: Als erste private Kunsthochschule in Deutschland erhielt die Alanus Hochschule am Mittwoch ihre staatliche Anerkennung - entsprechend dem nordrhein-westfälischen Hochschulgesetz.

Bundespräsident und Ex-Landesvater Johannes Rau konnte zwar nicht kommen, hatte aber einen Brief von Berlin in die Vorgebirgsgemeinde geschickt.

"Ich freue mich mit Ihnen darüber, dass dem im Jahre 1999 gestellten Antrag auf staatliche Anerkennung nunmehr stattgegeben werden konnte. Das Studium in der Gemeinschaft der Künste macht die Alanus Hochschule zu einem besonderen Ort."

"Das ganzheitliche und lebensnahe Bildungskonzept, dem die Anthroposophie Rudolf Steiners zugrunde liegt, hat überzeugt." Dies sei "ein großer Tag für Sie alle", schrieb der Bundespräsident.

In der Tat hatte die im Jahre 1973 als freie Kunststudienstätte gegründete Hochschule in Alfter vor drei Jahren einen entsprechenden Antrag gestellt. Im Laufe des Verfahrens, so Heiko Starck, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, wurde "minutiös überprüft", ob Konzeption, Studienangebot, Struktur und Finanzierung den einschlägigen Bestimmungen entsprechen. Mit der staatlichen Anerkennung hat Alanus "nun die Chance, sich im Wettbewerb mit anderen Hochschulen zu bewähren."

Ganz nebenbei brechen für die Dozenten damit Zeiten als ordentliche Professoren an. Studenten haben die Möglichkeit, wie ihre Kommilitonen an Universitäten und Fachhochschulen, in den Genuss von Bafög-Zahlungen zu kommen. Zudem vergrößern sich die Berufsmöglichkeiten für Lehrer und dürfen die Absolventen des Architekturstudiengangs sich auch Architekt nennen.

Des weiteren erhoffen sich die Alfterer eine Steigerung der Attraktivität und Wirtschaftlichkeit. So sollen das Personal aufgestockt und die Studentenzahl von zurzeit 180 auf rund 330 gesteigert werden.

Was auch nötig ist, da sich die Hochschule im Wesentlichen aus Studiengebühren, Spenden, Stiftungsmitteln und Sponsoring finanziert. Geld vom Land gibt es nicht. Allein 600 000 Euro bringt die Software AG aus Darmstadt als Hauptsponsor ein, die auch eine Defizitdeckungsgarantie gibt. "Die Unterstützung war an die Anerkennung gekoppelt. Wir sind von der Nachhaltigkeit sehr stark überzeugt", unterstrich Horst Bauer von der Stiftung am Mittwoch.

Passend zum Anlass gab`s fröhliche Gesichter, einen Festakt und viele nette Worte. Hartmut Krebs, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Schule und Forschung in Nordrhein-Westfalen, bezeichnete die Anerkennung als "besondere Bereicherung in der Hochschullandschaft". Landrat Fritjof Kühn war "froh und dankbar" und lobte die "völlig neuartige Kreativität", und Alfters Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper sah den bisherigen Bemühungen gar "die Krone" aufgesetzt.

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