"Das Grüffelokind" sorgt im Jungen Theater Bonn für viel Spaß

Im tiefen dunklen Wald haust eine riesige Maus und frisst gern Grüffelogrütze. Feurig blitzen ihre Augen, und ihre Barthaare sind so lang, dass darauf Vögel sitzen können. So hat es der Papa Grüffelo seinem munteren Sprössling erzählt.

 Haben ansteckend viel Spaß: Andrea Brunetti als "Grüffelokind" und Dimitri-Giovanni Rupp.

Haben ansteckend viel Spaß: Andrea Brunetti als "Grüffelokind" und Dimitri-Giovanni Rupp.

Foto: Junges Theater Bonn

Bonn. Im tiefen dunklen Wald haust eine riesige Maus und frisst gern Grüffelogrütze. Feurig blitzen ihre Augen, und ihre Barthaare sind so lang, dass darauf Vögel sitzen können. So hat es der Papa Grüffelo seinem munteren Sprössling erzählt. Väter müssen schließlich ihre Erfahrungen an ihre Nachkommen weitergeben.

Dass die Monstermaus nur eine schlaue kleine Maus war, die sich den fürchterlichen Grüffelo mit seinen schrecklichen Hörnern, scharfen Zähnen und Krallen zum eigenen Schutz ausgedacht hatte, wissen alle, die die Grüffelo-Bilderbücher von Julia Donaldson und Axel Scheffler kennen oder im Jungen Theater Bonn (JTB) die deutschsprachige Erstaufführung von "Der Grüffelo" gesehen haben.

Tickets Kartenbestellungen unter der Rufnummer (0 22 8) 46 36 72 oder www.jt-bonn.deNatürlich wissen sie auch, wie die Maus ihre Furcht überwand und den leibhaftig auftauchenden Grüffelo das Fürchten lehrte. Die vergnügliche Bonner Inszenierung, eine Koproduktion mit dem renommierten Londoner Kindertheater "Tall Stories", begeisterte kleine und große Zuschauer gleichermaßen.

Jetzt hat das JTB - wieder in der Regie von Toby Mitchell von "Tall Stories" in Zusammenarbeit mit dem Hausregisseur Andreas Lachnit - eine Fortsetzung herausgebracht. Weil die Aufführung für ganz junges Publikum ab drei Jahren gedacht ist, wird es nie ganz dunkel im Zuschauerraum bei den lustigen Abenteuern vom "Grüffelokind". Die drei Schauspieler lassen auch keinen Zweifel daran, dass alles nur gespielt ist.

Geschickt verbinden sie Theaterillusion und Erzählung, bewegen deutlich sichtbar die knorrigen Bäume im schönen Bühnenbild von Isla Shaw, die auch die witzigen Kostüme entworfen hat, und springen von der direkten Ansprache der Kinder in ihre Rollen. Das Publikum darf mitmachen, wenn die eitle Schlange im silbernen Glitzerfrack zur Party einlädt und die Eule alle zum Flugunterricht abkommandiert.

Das neugierige kleine Zottelmonster, bezaubernd aufgeweckt verkörpert von Andrea Brunetti, hat sich nämlich entgegen allen väterlichen Warnungen aus der sicheren Höhle aufgemacht, um die böse Maus zu suchen. Das liebenswürdig naive Grüffelokind ist die Identifikationsfigur für die jungen Zuschauer und zeigt nebenbei, wie man sich trotz aller berechtigten Ängste tapfer behauptet.

Ins Kostüm des dauerschnarchenden großen Grüffelo schlüpft Dimitri-Giovanni Rupp, bevor er mit unwiderstehlichem Spielwitz all die komischen Waldwesen mimt, die Appetit auf diverse kulinarische Grüffelo-Zubereitungen haben.

Doch das Grüffelokind kann nicht nur seinen unheimlich starken Vater ins Feld führen, sondern mag auch Schlangenpüree, gezuckerte Eule und leckere Fuchsspieße, was schließlich selbst den geschäftstüchtigen Fuchs in seinen Bau zurücktreibt.

Nur die kleine Maus, keck gespielt von der ansonsten als Erzählerin durch die Handlung führenden Katharina Felschen, hat den Trick drauf, mit dem hungrige Grüffelos in die Flucht zu schlagen sind. In Papas Armen zu kuscheln wird das Grüffelokind am Ende jedenfalls dem Grüffelo-Leibgericht "Butterbrot mit kleiner Maus" vorziehen.

Unter der musikalischen Leitung und in der Choreografie von Valerie Simmonds wird mit lustvollem Körpereinsatz knapp eine Stunde lang so hinreißend gesungen und getanzt, dass es die kleinen Zuschauer kaum noch auf den Plätzen hält. An den pfiffigen Wortspielen der Übersetzung von Wolfgang Adenberg haben auch die Erwachsenen ihren Spaß.

Die nächsten Nachmittags-Vorstellungen für Familien gibt es vom 23. bis zum 26. Juni und am 3.Juli.

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