Neu im Kino: „Alien: Romulus“ Das ist der blanke Horror

Bonn · Mit äußerster Brutalität gibt „Alien: Romulus“ dem Science-Fiction-Genre den Todestoß

Nichts für zarte Gemüter: „Alien: Romulus“ (rechts im Bild Cailee Spaeny) bietet Massaker im Fünf-Minuten-Takt.

Nichts für zarte Gemüter: „Alien: Romulus“ (rechts im Bild Cailee Spaeny) bietet Massaker im Fünf-Minuten-Takt.

Foto: 20th Century Studios/Disney/dpa

Die Angst vor dem Fremden und die Neugier auf das Fremde waren stets zwei konkurrierende Emotionen, die das Science-Fiction-Genre angetrieben haben. Während erfolgreiche Franchises wie „Star Wars“ und „Star Trek“ in Kino und Fernsehen eine multikulturelle Gesellschaft auf intergalaktischen Niveau installierten, schürten Werke von Ridley Scotts „Alien“ (1979) die Furcht vor den unbekannten Wesen aus dem All. Scott inszenierte damals den ultimativen Space-Horror-Trip. Zahlreiche Fortsetzungswerke versuchten an das filmhistorische Momentum und den Kassenerfolg anzuknüpfen, zerfaserten jedoch in inspirationsarmen Genreposen, die den psychologischen und sozialen Subtext des Originals vermissen ließen. Aber dann nahm Scott das Zepter wieder selbst in die Hand. Mit „Prometheus“ (2012) und „Alien: Covenant“ (2017) erzählte er vor dem bekannten Grundmuster zwei interessante Zukunftsgeschichten, die lose mit dem Original verlinkt waren. Die beiden Filme waren erneut als Melange aus Science-Fiction- und Horror-Genre angelegt und diskutierten mit unangestrengter Beiläufigkeit semiphilosophische Fragestellungen.