Die Antwort liefert Ehring gleich mit: "Wahrscheinlich nur noch Koch-Sendungen." Aktuelle Einflechtungen sind ein Muss für kabarettistische Landmarken wie das Ensemble aus dem renommierten Düsseldorfer "Kom(m)ödchen".

Ebenfalls kommt das Kabinett-Karussell aus Jung, von der Leyen und Köhler zur Sprache. Der schweizerische Minarett-Stopp taucht mit keiner Silbe auf, aber man soll es mit der Tagesaktualität ja auch nicht übertreiben. Das Programm "Sushi. Ein Requiem" weiß so oder so zu überzeugen.

Geschrieben haben es Christian Ehring und der Grimme-Preisträger Dietmar Jacobs, Autor etwa für die Fernsehserie "Stromberg". Inhaltlich schließt "Sushi" an das Vorgänger-Programm "Couch. Ein Heimatabend" an und entwickelt jene Grundidee weiter.

Sprich: Der unterbeschäftigte Komiker Christian (Ehring) bezieht mit seiner Couch und anderen Möbeln eine neue Wohnung im Düsseldorfer Bankenviertel.

Jemand schickt ihm eine Morddrohung, doch die illustre Nachbarschaft (Melanie Haupt und Heiko Seidel in mehreren schillernden Rollen) beweist in der Angelegenheit wenig Mitgefühl.

Die eiskalte Karriere-Tussi Sarah mit gegelter Kurzhaarfrisur, knallengem Businesskostümchen und fehlendem Gewissen hat sich bei der Deutschen Bank als Risiko-Analystin beworben und etwas über die Konkurrenz erfahren: "Zwei Bitches, die in Harvard studiert haben, genau wie ich. Nur sieben Jahre jünger!"

Unternehmensberater Elmar ist ein überheblicher Sprücheklopfer, die total übernächtigte chirurgische Assistenzärztin Birte hoffnungslos überfordert und ihr schnarchiger (Haus-)Mann ein reinrassiger Öko-Gutmensch.

Und die Kinder von Hajo und Birte sind ausgesprochen frühreif. Finanzkrise und Existenzängste als zentrale Themen in gelungenem, flottem Kabarett-Theater.