Erster Beethoven Piano Club in Bonn Das Zeug zum Klassiker

300 neugierige Zuschauer fanden den Weg ins Pantheon, wo Susanne Kessel mit sechs eingeladenen Pianisten und einer Musikwissenschaftlerin erfolgreich ein neues Konzertformat ausprobierte. Fortsetzung folgt.

Michael Korstick begeisterte das Club-Publikum im Pantheon mit zwei Sonaten Beethovens und einem Klavierstück von Knut Vaage.

Michael Korstick begeisterte das Club-Publikum im Pantheon mit zwei Sonaten Beethovens und einem Klavierstück von Knut Vaage.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Motivation für die Gründung eines Clubs, der Beethovens im Namen trägt, kann unterschiedlicher Natur sein. Als vor etwas mehr als sechs Jahrzehnten zwei junge Yale-Studenten in den USA ihren „Ludwig van Beethoven Club“ ins Leben riefen, ging es ihnen darum mit Beethovens Unterstützung ein Bollwerk gegen den Rock 'n' Roll zu errichten. Nicht der „singende Lastwagenfahrer Presley“ sollte laut einem Bericht des „Spiegel“ vom Mai 1956 künftig das Idol der amerikanischen Jugend sein, sondern der Komponist aus Bonn. Man darf davon ausgehen, dass die beiden jungen Amerikaner mit Susanne Kessels „Beethoven Piano Club“, zu dem die Bonner Pianistin am Montag sechs Pianisten und eine Musikwissenschaftlerin ins Pantheon eingeladen hatte, eher gefremdelt hätten. Denn hier geht es eher darum, zu versöhnen, statt zu spalten.