Dem Lichtfall aus der Sicht des Frosches folgen

Kölner Künstlerin Martina Dünwald zeigt Gemälde und Zeichnungen im Siegburger Stadtmuseum - Fotografische Werke sind bis zum 6. November zu sehen

  Martina Dünwald  vor ihrem großformatigem Gemälde "Regensburg".

Martina Dünwald vor ihrem großformatigem Gemälde "Regensburg".

Foto: Holger Arndt

Siegburg. Es gibt Werke, da fällt es dem Betrachter schwer, der Motivation des Künstlers bei der Schaffung seiner Kunst zu folgen. Bei Martina Dünwald ist das nicht so. Ab Sonntag stellt die 46-jährige Künstlerin aus Köln im Siegburger Stadtmuseum einen Teil ihrer Werke unter dem Motto "Das Andere im Blick" aus.

Ein gut gewähltes Motto, das hilft den Blickwinkel der Künstlerin nachzuvollziehen. Die Motive, die Dünwald in ihren Zeichnungen und Gemälden festhält, hält sie vorher mit der Kamera fest und wählt dabei fast immer die Froschperspektive.

So bei einem Spaziergang der Künstlerin, der sie in Regensburg am Ufer der Donau entlang führte, mitten im Winter mit Blick auf die steinerne Brücke. "Eigentlich eine richtig idyllische Landschaft, die man so perfekt wohl nie vorfindet", findet Dünewald und rückte hinterher beim Malen ihres großformatigen Bildes "Regensburg" eine zufällige Absperrung durch zerfledderte Absperrbänder am Wegrand in den Mittelpunkt des Betrachters und arbeitete so das Ungewöhnliche heraus.

Besonders einprägsam gelang ihr dies in ihren Malereien "Landschaft mit Leitpfosten", bei der die Weinregion Burgunds nur über den Blick einer Leitplanke hindurch sichtbar ist. Auch wenn Fachleute die Kühle und Distanziertheit in Dünwalds Werken loben, ist dennoch die Wärme und Liebe der Künstlerin zu spüren, die sich durch die Aufwändigkeit und Perfektion der Gemälde und Schwarzweiß-Zeichnungen widerspiegeln. "Manchmal liege ich stundenlang mit der Kamera auf dem Boden, um genau den Moment einzufangen, wo der Schatten spannend wird", sagt sie.

Das Ergebnis sind detailgetreue, fast fotografische Bilder in Schwarzweiß, die ungeachtet des Kontrastes viel Emotionen transportieren, so bei den Schattenspielen, die die Sonnenstrahlen durch die Ritzen einer Holztür hinterlassen. Die gebürtige Kölnerin und Absolventin der Freien Kunsthochschule in Köln ist in Siegburg durchaus bekannt. Bereits 1995 stellte sie ihre bemerkenswerten Werke im Stadtmuseum aus. Sie ist Preisträgerin verschiedener Auszeichnungen, unter anderem erhielt sie den Kunstpreis Bildende Kunst Odenthal.

Ab Sonntag, 11 Uhr, ist die Ausstellung im Siegburger Stadtmuseum bis 6. November dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr und sonntags bis 18 Uhr zu sehen.

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