Den Geist des Ortes zum Sprechen bringen

Susanne Krell im Kurfürstlichen Gärtnerhaus in Bonn

Den Geist des Ortes zum Sprechen bringen
Foto: Fischer

Bonn. Ein ungefähres Konzept schwebte ihr schon vor Augen; entwickeln sollte sich jedoch alles "Vor Ort", wie Susanne Krell ihre Rauminstallation im Kurfürstlichen Gärtnerhaus nennt. Aus lokaler Inspiration und tagelanger Arbeit hervorgegangen ist eine zweiteilige Serie von Frottagen. An drei Wandseiten entlang verlaufen wie Säulen wirkende Transparentpapierfahnen; mit bläulich-schwarzen Pastellfarben hat die 1955 in Betzdorf geborene Künstlerin die dahinter liegende Maserung von Wandstrich und Mauerputz freigelegt.

Ebenso wie in den anderen, farblich divergierenden Frottagen manifestieren sich hier Lineamente unterschiedlicher Dichte, Rhythmik und Struktur. Das fast hypnotische Flirren vor den Augen animiert den Betrachter, das Gebäude kennen zu lernen. Denn mit den Ab-Bildern des Raumes lässt die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin das Gärtnerhaus seine Memoiren schreiben: vom Lusthaus zur Schänke und dann zum Ausstellungsraum.

Wie schon in vorausgegangenen Installationen kommt es Krell darauf an, "den Geist des Ortes" aufzuspüren und zum Sprechen zu bringen. Anknüpfend an Themen wie Wandel, Veränderlichkeit und Geschichte, regt die Künstlerin nun dazu an, das Gärtnerhaus als einen Ort für Ideen, Gedanken, Illusionen und Hoffnungen zu begreifen.

Kurfürstliches Gärtnerhaus, Beethovenplatz. Bis 15. März dienstags bis samstags 14-18 Uhr, sonntags 10-13 Uhr.

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