Joerg Zboralski Der Bonner Regisseur ist tot

BONN · Das Bonner Theater trauert um seinen Hausregisseur Joerg Zboralski. Er sei am vergangenen Donnerstag nach schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie und Freunde in Hamburg gestorben, teilte das Theater mit. Der am 22. März 1967 geborene Zboralski arbeitete als Grenzgänger zwischen Kunst und Theater.

 Grenzgänger: Theatermacher Joerg Zboralski.

Grenzgänger: Theatermacher Joerg Zboralski.

Foto: Thilo Beu

Gemeinsam mit seiner Lebens- und Weggefährtin Mirja Biel hat er den Neustart des Schauspiels in Bonn maßgeblich mitgestaltet. Ihre gemeinsame, von der Kritik gelobte Inszenierung von "Leonce und Lena" in den Kammerspielen ist eine der erfolgreichsten Produktionen in dieser Spielzeit. Auch für "Welt am Draht" in der Halle Beuel zeichneten Zboralski und Biel verantwortlich.

"Joerg Zboralski war bis zuletzt ein Kämpfer für radikales Freidenken und künstlerische Unbedingtheit. Für ihn war das Theater Diskursraum, aber auch hedonistische Trutzburg in Zeiten einer genussfeindlichen, neoliberalen Disziplinargesellschaft", heißt es im Nachruf des Schauspiels. "Das Theater Bonn trauert um einen klugen, schlagfertigen Menschenfreund."

Joerg Zboralski stammte aus dem Ruhrgebiet. Er studierte von 1985 bis 1992 Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler von Gerhard Richter. Neben seiner Tätigkeit als bildender Künstler war er Lichtspielhausleiter, Clubbetreiber, Galerist und Musikkurator für Kulturzentren, Kultur- und Musikfestivals.

Seit 2008 arbeitete er fest mit Mirja Biel als Regieduo zusammen, wobei sie häufig auch Bühnen- und Kostümbild für ihre Arbeiten realisierten. Neben Arbeiten am Nationaltheater Mannheim, Theater Chemnitz, Theater Erlangen und DT Göttingen inszenierten Biel/Zboralski regelmäßig am Theater Bremen.

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