Der Bundespräsident erzählt Beamtenwitze

Stefan Wald begibt sich im Endenicher Haus der Springmaus ins "Zombieland"

Bonn. Vielseitig, aber nicht immer überzeugend, präsentierte sich Stefan Wald in seinem Programm "Zombieland" im Haus der Springmaus. Ohne Zweifel sind seine Imitationen von Politikern, Showmastern und Schauspielern begnadet, seine Kabarett- und Gesangseinlagen sind es nicht. Tiefpunkte seichten Humors hatte der Zuschauer zu überwinden, um sich an Ex-Bundespräsident Roman Herzog zu erfreuen, der für die Einführung von Kampfhunden in die Bundeswehr plädierte, oder Klaus-Jürgen Wussow zu lauschen, der bei einer Lesung die Erlebnisse des Protagonisten Dr. Kevin Kessler zum Besten gab.

Doch der Inhalt war nur selten wirklich witzig: Dieter Thomas Heck interviewt Gunda Hopping in der Ludwigshafener Cindy-und-Bert-Halle. Die Weltmeisterin im Sackhüpfen und Leistungsblasen entlockte nur müde Lacher, dennoch waren die Zuschauer immer gebannt durch die Lebensnähe der Figuren. Ein anderes Beispiel: "Warum hat ein Mann eine Gehirnwindung mehr als ein Schwein?" - Damit sich der Schwanz nicht ringelt." Auch Frauen- und Männerklischees untersuchte Wald auf ihre Kabarett-Tauglichkeit.

Höhepunkte sind die Talkrunden bei Alfred Biolek, Erich Böhme und Marcel Reich-Ranicki, in denen Rudolf Scharping über die Flugpreise nach Mallorca informiert, Böhme Verona Feldbusch mit Angela Merkel verwechselt und Johannes Rau Beamtenwitze erzählt. "Warum tragen Beamten Brillen? Damit, wenn sie einschlafen, sie sich nicht den gespitzten Bleistift in die Augen rammen."

Mimik, Gestik und die Stimme, die keinen Zweifel lässt, um welche Person es sich handelt, sind überragend und die Stärke des Kabarettisten.

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