Guido Fischer im Bonner Pantheon Der "Caveman" ist wieder auf der Jagd

BONN · In den vergangenen zehn Jahren haben schon 14.000 Besucher das Kult-Comedystück "Caveman" in der Inszenierung von Esther Schweins im Bonner Pantheon gesehen. Von Freitag bis Sonntag ist es wieder soweit. Mit dem "Höhlenmenschen" Guido Fischer sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

 Mit dem Speer auf der Jagd in den Schluchten der Stadt: Der "Caveman" alias Guido Fischer liegt auf der Lauer.

Mit dem Speer auf der Jagd in den Schluchten der Stadt: Der "Caveman" alias Guido Fischer liegt auf der Lauer.

Foto: Theater Mogul

Hand aufs Herz: Wann haben Sie, Guido Fischer, das letzte Mal die Neandertaler-Keule ausgepackt?
Guido Fischer: (lacht) Also sinnbildlich für: Wann war ich zuletzt ein richtiger Macho? Na ja, vor einer Woche, da habe ich bei meiner Freundin, sagen wir mal so, Haltung bezogen, meine Männlichkeit gezeigt, nicht einen auf Weichei gemacht. Das muss ab und zu auch mal sein.

"Caveman" läuft nun schon zehn Jahre erfolgreich im Pantheon. Was macht noch heute den Reiz dieses Kult-Comedy-Stücks aus den achtziger Jahren aus?
Fischer: Es ist quasi moderner Loriot. Natürlich gröber in seinen Überzeichnungen von Mann und Frau. Aber sie kommen letztlich gleich gut weg. "Caveman" arbeitet also die Unterschiede heraus. Man kann immer über Männer und Frauen lachen. Denn letztendlich sind wir so. Wenn wir gleich wären, wäre es doch total langweilig. Jeder Schauspieler spielt das Stück natürlich unterschiedlich. Ich liebe besonders die Interaktion mit dem Publikum.

Der "Caveman" ist im Stück Jäger, seine Heike Sammlerin. Was jagt der Höhlenmann heutzutage in den Straßenschluchten?
Fischer: Na was wohl? Die Frauen. Gerade jetzt im Sommer laufen doch so unglaublich hübsche herum, die angesprochen werden wollen (lacht). Im Ernst: Ich als Schauspieler jage nach Kreativität, nach Philosophie. Dem "Caveman" geht es eher um Computer, Motorräder und siehe oben.

Und was sammelt "Cavemans" Heike?
Fischer: Jede Menge Schuhe, das ist ja sowieso klar. Und dann sammelt sie auch Komplimente. Dafür zeigt sie ja ihre Reize. Und der Mann, der Jäger, der muss dann 'ran. Er selbst würde ja seine Schuhe erst wechseln, wenn sie durchgewetzt sind. Aber bei seiner Frau liebt er neue Schuhe.

Wer sitzt im "Caveman"-Publikum?
Fischer: Das Publikum wächst quasi immer nach. Aber es gibt auch jede Menge Wiederholungstäter. Natürlich meist Paare, die sich das zu zweit ansehen. Da gibt es die frisch Verliebten, die wollen sehen, was sie in fünf Jahren erwartet. Und in fünf Jahren kommen sie dann wieder, um zu vergleichen.

Reagieren Frauen und Männer unterschiedlich auf die Pointen?
Fischer: Absolut. Es gibt Szenen für die Frauen, die sie schön finden, und dann etwas derbere für die Männer, die aber auch die Frauen mögen. Die wollen's ja auch nicht nur etepetete, sind ja auch froh, wenn es zur Sache geht. Und dann kommt der Moment, in dem Frauen wie Männer sagen: Verdammt, so bin ich ja wirklich.

Und wie findet Ihre Freundin Sie als "Caveman"?
Fischer: Klasse. Das Stück ist ja immer noch aktuell.

Bei Ihnen gibt's also nach der Aufführung keinen Ärger zu Hause?
Fischer: Natürlich nicht (lacht). Und wenn, dann hole ich die Neandertalerkeule 'raus.

"Caveman" ist von Freitag bis Sonntag jeweils ab 20 Uhr im Pantheon, Bundeskanzlerplatz, zu sehen. Karten gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

Zur Person

Guido Fischer wurde 1965 in Hannover geboren, wohnt in Köln, studierte dort Sport, aber auch am Bühnenstudio der Darstellenden Künste Hamburg Schauspiel. Der vielseitige Schauspieler und Comedian spielt den "Caveman" von Rob Becker in der Inszenierung von Esther Schweins seit 2007.

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