Brückenforum "Der Familie Popolski" feiert grandiosen Abschied

BONN · Ach, ach, ach. Joi, joi, joi. Was wird der uns fehlen. Der Schmelz. Der Verve. Und der Begeisterung, mit der bei "Der Familie Popolski" "die Post ab durch die Decke geht".

Wer schon bei diesen Zeilen grammatikalisch unangenehm berührt zurückzuckt, hat keine Ahnung von der "vollig beklopste und total verruckete" Pseudo-Polen-Combo, die sich März 2008 erstmals ins Spätprogramm des WDR "eingechacket" hat, um erst zum Geheimtipp und dann zum Senkrechtstarter zu werden.

Angeführt vom ältesten Bruder Pavel (Achim Hagemann) sang und spielte sich die geniale Band, die angeblich regelmäßig in einem Plattenbau in Zabrze zusammenkam, um das musikalische Erbe von "der Opa" zu verteidigen, der rund 128 000 "Riesen-Pop-Chits" erfunden hat ("Alles nur gestollen aus Polen"), republikweit in die Herzen der Fans exzellent gemachter Cover-Songs. Und nun also der Abschied. Wenn Der Familie Popolski ein letztes Mal antritt, um so unterschiedlichen Stücken wie "We Will Rock You", "Ballade Pour Adeline" oder "Ganz in Weiß" ihr ganz spezielles Gepräge zu verleihen, fließt Donnerstag im ausverkauften Brückenforum zwar "der Vudka" in Strömen, aber die Tränen bleiben aus.

Stattdessen wird mit Pavel, Mirek und Danusz, Janusz, Marek und Bogdan, der "erottischen Kusinetschka" Dorota, den eineigen Zwillingen Henjek und Stenjek, dem "schönen Andrezej" und einem komplett hingerissenen Publikum fast drei Stunden lang (mit Pause) gefeiert.

Dass beim Popolski-Abschiedsprogramm "Der Beste von der Beste" die Stadt Bonn dann, zumindest für einen Abend, zur "City of Polka" avanciert, wundert im Brückenforum niemanden. Darauf noch eine "Vudka". Schließlich sieht der PÜV (Polka Überprüfungsverein) alle 20 Minuten einen derart hochprozentigen Imbiss vor. Dobrze!

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