Neuer Kölner Generalmusikdirektor Der Franzose François-Xavier Roth übernimmt die Position

KÖLN · Als Orchesterdirektor Patrick Schmeing die gute Nachricht verkündete, brach in der Lobby des Imperial Palace Hotels von Seoul prasselnder Beifall los. Denn mit François-Xavier Roth soll der Wunschkandidat des gerade in Asien gastierenden Gürzenich-Orchesters ab 1. September 2015 für fünf Jahre Kölns neuer Generalmusikdirektor werden.

 Erste Tuchfühlung: François Xavier Roth bei Proben zum ersten Konzert mit dem Gürzenich-Orchester am 3. Juli 2013.

Erste Tuchfühlung: François Xavier Roth bei Proben zum ersten Konzert mit dem Gürzenich-Orchester am 3. Juli 2013.

Foto: Brill

Auch der amtierende GMD Markus Stenz begrüßt die Berufung: "So kann das Orchester sich weiterentwickeln, national und international. Ich wünsche dem Orchester und François-Xavier Roth eine erfüllte gemeinsame Wegstrecke und gratuliere zu dieser feinen Entscheidung."

Letzterer stimmt Georg Heimbach als Sprecher des Orchestervorstands zu: "Wir sehen mit Roth die allerbesten Perspektiven für die künstlerische Entwicklung der Kölner Oper und für unser reichhaltiges Konzertangebot. Wir sind sehr glücklich, dass es unserer Kulturdezernentin Frau Laugwitz-Aulbach gelungen ist, die Vertragsverhandlungen erfolgreich abzuschließen und damit eine exzellente Perspektive für Köln zu schaffen."

Der 42-jährige Franzose, seit 2011 Chefdirigent des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, sagte der Rundschau: "Ich hatte schon anfangs, und dann Woche für Woche stärker das Gefühl, dass dies ein supergutes Projekt ist: das aufregende Opernhaus und dieses großartige Orchester, mit dem Köln viel vorhat. Deshalb komme ich mit großer Freude." Anfang Juli hat er seine künftigen Musiker schon dirigiert.

"Trotz ungewöhnlich kurzer Probenzeit konnte ich sehen, wie schön das Orchester musiziert, wie flexibel es bei aller Tradition ist. Und da die Musiker so offen sind, können wir mit diesem Orchester sehr, sehr weit kommen." Roths jüngstes "Lakmé"-Dirigat in Paris wurde zwar in "Le Figaro" verrissen, doch weist der Musiker mangelnde Erfahrung zurück: "Ich habe schon viel Oper gemacht, freue mich darauf, möchte aber auch mit den Museen und allen anderen Kulturträgern zusammenarbeiten."

Wie sieht er die Kooperation mit der Opernchefin? "Mein Gefühl ist da sehr gut, denn wir haben mit dieser neuen Oper ein so fantastisches Projekt - daraus können wir gemeinsam eine große Sache machen." Birgit Meyer: "Herrn Roth gilt mein herzlicher Willkommensgruß. Jetzt können wir endlich in die Planung eintreten und Fakten schaffen für die würdige Eröffnung am Offenbachplatz. Die Kölner Oper soll auch künftig für große und relevante Opernabende stehen, und da hat François-Xavier Roth mein volles Vertrauen."

Der am 6. November 1971 in Paris geborene Roth begann seine Laufbahn als Flötist und lernte das Dirigentenhandwerk etwa als Assistent von John Eliot Gardiner. Zu seinen früheren Positionen zählte die Leitung des Orchestre Philharmonique de Liège. Roth ist fester Gastdirigent des BBC National Orchestra of Wales. Er arbeitet mit dem London Symphony Orchestra und dem Ensemble intercontemporain und gründete das Kammerorchester Les Siècles.

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