Galerie Am Rosenhügel Der Künstler AKM Kreutzberg stellt aus

SIEGBURG · "Wer meine Bilder sieht, der kennt mich!" Diese Aussage stammt von Alfred Karl Maria Kreutzberg (AKM), Rechtsanwalt und Künstler aus Bad Honnef. Über seine Passion sagt er: "Jeden Tag feiere ich die Geburt eines neuen Bildes.

 Ruhelos in Sachen Kunst: AKM Kreutzberg.

Ruhelos in Sachen Kunst: AKM Kreutzberg.

Foto: Paul Kieras

Man ist süchtig, lebt süchtig, wird aber hierfür - Gott sei Dank - nicht bestraft, sondern durch die Freude und Gefühle des Betrachters belohnt, wenn er die Seele des Bildes entdeckt: mich." Den rastlosen Mann durften Besucher jetzt bei der Vernissage in der Siegburger Galerie Am Rosenhügel kennenlernen, wo er einen Querschnitt seiner Werke ausstellt.

Landschaften, Menschen und Fabelwesen in kräftigen, satten Farben auf Papier und Leinwand gebracht, erschließen sich dem Betrachter meist auf den ersten Blick. Beim Lesen des Titels wird aber deutlich, dass man sich mit der Kunst und der Person AKMs auseinandersetzen muss, um sie zu verstehen.

Oft wählt er Titel, die verwirren und zum Nachfragen zwingen. Neben der gemalten Möwe auf einem Klotz im Wasser liest der Betrachter "Wer ahnt in dieser kleinen Möwe einen Elefanten?" Den hat er einfach übermalt. Der Künstler liebt das "Querdenken" und Humor, der durchaus bissig sein darf.

Ganz falsch wäre es, seinen Zynismus der parkinsonschen Krankheit zuzuschreiben, an der er seit Jahren leidet. Die nimmt er nämlich als gegeben und sagt: "Parkinson darf mich nur begleiten!" Manche Menschen, die ihn noch nicht kennen, begrüßt er mit Hinweis auf sein krankheitsbedingtes Zittern mit den Sätzen: "Ich brauche keinen Alkohol" und "Seien Sie froh, dass ich kein Mediziner bin. Wenn ich Sie jetzt operieren müsste, sähe es schlecht für Sie aus."

Trotz seines Handicaps arbeitet AKM rund um die Uhr in seinem Hauptberuf und an der Staffelei. Er malt ehrlich, verschönert nichts, prangert Missstände und Unrecht an, kämpft gegen das Vergessen. Dieser "Gerechtigkeitssinn" hat ihn auch veranlasst, Jura zu studieren.

Die jetzige Ausstellung unter dem Titel "Einfach Dasein" hat er seinen jüdischen Vorfahren "in memoriam Benjamin, Sarah und Moses Seligmann" gewidmet. Denn "... tot ist nur, wer vergessen wird", zitiert AKM Immanuel Kant. Er selbst genießt das Leben jeden Tag, fordert seine Mitmenschen auf, sich selbst zu verwirklichen, ihr "eigenes Ding zu machen", eigene Ziel zu verfolgen, keine Plagiate - in welchem Bereich auch immer - zu erstellen, sich nicht zu verbiegen. Das sei das wahre Glück des Lebens.

Info: "Einfach Dasein", zu sehen bis zum 22. August, Galerie Am Rosenhügel, Am Rosenhügel 1 in Siegburg. Öffnungszeiten: mittwochs und freitags von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung unter der Rufnummer 0176/93128585.

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