Warmspielen für "Jugend musiziert" Der musikalische Nachwuchs zeigt bei zwei Konzerten in Oberkassel sein Können

OBERKASSEL · Junge Musiker haben in einem Konzert in der alten evangelischen Kirche Oberkassel ihre Leidenschaft für klassische Musik unter Beweis gestellt. Ob an Klavier, Cello, Violine oder Horn - die Musiker im Alter von acht bis 17 Jahren wussten, ihr Publikum zu begeistern. Viele der jungen Instrumentalisten sind bereits Preisträger namhafter Wettbewerbe und nutzten die Gelegenheit, sich für den Wettbewerb "Jugend musiziert" in einer Woche warmzuspielen.

Es sind Klänge großer Meister der Klassik wie Beethoven, Tschaikowsky, Bach und Chopin, die von den 330 Jahre alten Wänden der alten evangelischen Kirche in Oberkassel widerhallten. Alte Musik in alten Gemäuern, gespielt jedoch von jungen Nachwuchsmusikern. Eingeladen dazu hatte die Initiative der Oberkasseler Kinder- und Jugendkultur. "Wir möchten den jungen Künstlern eine Plattform bieten, auf der sie sich dem Publikum stellen können", sagte Leiterin Christine Koropp-Buschky.

Gekommen waren 20 junge Musiker aus der Region. So auch Lara Fleischer, die sich vor ihrem Auftritt in einem Nebenraum der Kirche auf ihrem Cello warmspielte. Seit zehn Jahren spielt die 15-Jährige ihr Instrument, mittlerweile hat sie es ins Landesjugendorchester geschafft. Ihre Liebe zum Cello hatte sie am Tag der offenen Tür einer Musikschule entdeckt. "Der Klang des Cellos hat mir einfach am besten gefallen", sagt sie.

Den Titel des Musikabends, "Junge Künstler von Morgen", hätte man ganz bewusst gewählt, erklärte Koropp-Buschky unterdessen. Man wolle das Können und die Begeisterung der jungen Musiker damit unterstreichen. "Wir sehen hier den musikalischen Nachwuchs von morgen", sagte sie.

Kein Casting, keine Vorauswahl - dafür viele erste Preise. "Bei ?Jugend musiziert? geht es um die Freude an der Musik!", äußert sich Grita Thomas, Musiklehrerin am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium, zum deutschlandweiten Musikwettbewerb. Kabbeleien um den Lorbeerkranz gibt es bei "Jugend musiziert" nicht. Ob auf Regional-, Landes- oder Bundesebene, jeder der Wettbewerber, der eine sehr gute Leistung erbringt, erhält einen ersten Preis.

Dem Ehrgeiz ist dadurch kein Abbruch getan. Im Ernst-Kalkuhl-Gymnasium üben fünf Bonner Schüler das Spielen vor dem Publikum. "Man kann nicht einfach Schüler zu einem Musikwettbewerb schicken, wenn sie noch nie ihr Stück vorgespielt haben!", sagt die Cellistin Elisabeth Quint, die zwei der Vortragenden im Cello unterrichtet. Ihre Schülerin Charlotte Koch (13) wirkt dann aber an ihrem eigenen Instrument vor den etwa 40 Besuchern im Speisesaal des Gymnasiums sehr souverän. Ihre vorgetragenen Stücke sind eine Melange aus Freude und Traurigkeit.

Liebfrauen-Schülerin Christina Timm (14) musiziert auf dem Cello, Stefan Koch (15) an der Querflöte und Lauritz Lohmann (14) am Klavier entführen das Publikum in eine verträumte Szenerie. Als letzte Solistin betritt die 15-jährige Valerie Haunz die Bühne. Sie singt und ihre Stimme ist ausgereift. Der Auftritt versetzt die Hörer in eine Musical-Atmosphäre. Ihr ganzes Können trägt Haunz eine beeindruckende Version von George Gershwins Summertime vor.

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