Die Songs über die Suche nach der Zeit oder Exportweltmeister China werden Thomas Pigor, Benedikt Eichhorn und ihrem musikalischen Gehilfen, "dem Ulf", nicht gerecht.

Dann aber startet das sechste Programm des Duos, spartanisch "Volumen 6" betitelt, richtig durch - unter dem bewährten Motto "Pigor singt und Benedikt Eichhorn muss begleiten".

Die Lieder folgen Pigors Vision eines "Chanson 3000", sind mit galliger Satire behangen und werden mit entrückter Verve in den Saal des Pantheons geschmettert. "Jung und inkompetent und viel zu weit oben im Management", wird der Prototyp der Nachwuchskarrieristin abgekanzelt.

Höhepunkt ist die fast achtminütige Hymne "Nieder mit IT", eine epische akustische Vendetta, eine stellenweise brachial herausgebrüllte Abrechnung mit der Software- und Telekommunikationsbranche.

Hinter der lauten Orgie stecken natürlich perfekt abgestimmte Textrhythmen und ein intelligenter Verweis auf die seherischen Qualitäten von Schriftstellern wie Orwell, Huxley oder Bradbury.

Nach 90 Minuten gibt's Wodka für alle, die Pantheon-Kellnerinnen laufen mit großen Tabletts durchs Publikum.

Dann schnoddert Pigor, jetzt ganz in Weiß, ein passendes Chanson ins Mikrofon, über Barmänner, die ihn verachten, und Blondinen, die ihn verlassen.

Skurriles aus dem Bühnendunkel mit Eichhorn an der Tuba (Titel: "Du bist Tubist"), karg illuminiert von Pigors Streichholz. Ebenso heimtückisch wie treffend: Der Song über "Maulende Rentner", die den Klang der Heimat im Urlaub verbreiten.