Kinderkonzert-Reihe Der Rhein und die Musik: Alles fließt

BONN · "Warum ist es am Rhein so schön?", hatten sich die von Stephanie Twiehaus für ihre Kinderkonzert-Reihe von Robert Schumann entlehnten Figuren, Professor Florestan und Maestro Eusebius, alias Christian Firmbach und Thomas Honickel, zu fragen gewagt.

Dabei hatte das konzertpädagogische Dreamteam vom Beethoven Orchester eine Reihe von musikalischen Antworten in petto.

Nach einem eher clownesken Auftakt durch Firmbach (mit dem Beginn von Smetanas "Moldau") gab's alsbald 134 Takte echte Rhein-Musik: den Es-Dur-Dreiklang aus Richard Wagners "Rheingold"-Vorspiel - freilich ohne die vorgeschriebene mit acht Instrumenten doppelte Besetzung im Horn.

Auch weiterhin wurde die "Ring"-Tetralogie bemüht und erinnerte bei "Siegfrieds Rheinfahrt" aus "Götterdämmerung" daran, dass viele Beethoven-Musiker den Sommer über am Grünen Hügel ihren Dienst tun.

Dass der Kopfsatz von Schumanns "Rheinischer" op. 97 ebenfalls in Es-Dur notiert ist, mag Zufall sein, hätte aber Anlass zu interessanten Spekulationen geboten, ebenso wie die Tatsache, dass Heidelberg, entgegen dem meterlang aufgepinselten Wissen des Malersaals näher am Neckar denn am Rhein gelegen ist.

Aber auch sonst schien das topografische Verständnis eher lax: So platzierte Honickel den Rheinfall von Schaffhausen kurzerhand vor den Rhein-Durchfluss des Bodensees. Sei's drum. Denn eigentlich ging's um anderes: Mahlers "Rheinlegendchen" aus den "Wunderhornliedern" beispielsweise oder das Duett "Kommt ein Vogel geflogen" aus der Schumann-Oper "Genoveva", den Kopfsatz aus Schumanns "Rheinischer" oder den "Rheinklänge"-Walzer von Johann Strauß. Zum Ende durften die Eleven einer Tanzschule auf der Stelle Walzer mimen...

Dem Vernehmen nach soll es - niedersächsischem Engagement von Firmbach und Honickel zum Trotz - im Januar kommenden Jahres eine gemeinschaftliche "Plünderung" eines "Koffers" von Felix Mendelssohn Bartholdy geben. Wir freuen uns hierauf!

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