Es ist ein nicht irgendein Konzert, es ist ein besonderes. Mikrofone hängen an langen Kabeln von der Decke und registrieren jeden Ton und jede Regung. In der Mitte des Raumes hat ein Tontechniker an seinem Mischpult Platz genommen. Er will die Stücke des Chores und die darin zum Ausdruck kommende Lebensfreude auf digitale Bänder bannen.

Zu Beginn des Konzerts wähnten sich Zuhörer eher bei einem Gottesdienst denn auf einem Konzertabend. "Wir laden Gott ein, bei uns zu sein", rufen die Protagonisten den Zuschauern von der Bühne aus zu. Die werden nach kurzer Zeit selber zu Sängern, lassen sich vom groovenden Gotteslob gerne anstecken. "Wir lobpreisen Dich, wir bewundern deinen Namen, denn du bist es wert, dass du verehrt wirst."

Die pure Lebensfreude der 80 Chormitglieder springt schon nach dem ersten Lied ins Publikum über. In lilafarbene Roben mit roten Kragen gewandet sehen die Mitglieder der multinationalen Chorgemeinschaft ein wenig aus wie die Priester eines afro-amerikanischen Gottesdienstes oder wie Highschool-Musterschüler, die soeben ihr Graduierten-Zeugnis in die Hand bekommen haben.

Szenenapplaus ernteten Chor und die vierköpfige Begleitband, gegründet vom Altenrather Ehepaar Naomi und Wolfgang Wien, immer wieder, wenn die Solisten ihre glänzenden Auftritte hatten. Etwa wenn Tom Klöwer und Gerald Lieberum die Felle von Trommeln und Schlagzeug traktierten oder Keyboarder Nikolaus Schlenker, gleichzeitig auch Musikdirektor, Texter und Komponist der "Livingospels", virtuos in die Tasten greift.

Seit fünf Jahren gibt es den Chor, dessen Sänger aus Amerika, Holland, Großbritanien, Türkei, Indonesien, Elfenbeinküste und Deutschland kommen. Zusammen mit dem Schweizer Rapper DJ Bobo waren sie schon in "Wetten, dass..?", "Verstehen Sie Spaß" und "Top of the Pops" zu sehen. Auch die Aufnahme einer CD ist für den Chor nichts Neues. "It will be done" und "O Happy day 2000" heißen die beiden ersten Tonträger der Troisdorfer.