Der Schein trügt in der Redoute

Im jüngsten Kammerkonzert der Reihe "Rising Stars" in der Redoute wartete das Trio Chausson mit einer enormen Gestaltungskraft auf. Verschiedene Epochen vereinten sich und zeigten ihre Vielfältigkeit.

Bonn. Fast hatte man das Gefühl, im Klaviertrio Nr. 44, E-Dur, von Joseph Haydn vereinten sich verschiedene Epochen: Klassik, Barock und Romantik.

Im jüngsten Kammerkonzert der Reihe "Rising Stars" in der Redoute wartete das Trio Chausson (Philippe Talec, Violine, Antoine Landowski, Cello, Boris de Larochelambert, Klavier) mit einer enormen Gestaltungskraft auf.

So war das späte Werk Joseph Haydns wie geschaffen für die Formation, die scheinbar auch die letzten Krümel des Gefühls aus den Ecken herauskratzte, um einzutauchen in das gefährliche Fahrwasser der augenscheinlichen "Musikalität".

Augenscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes, denn vordergründig schwelgten die Musiker auch auf mimische Weise. Doch der Schein trog.

Stets an den Grenzen des musikalisch Machbaren spielend, schien nichts aufgesetzt, nichts ins Sentimale gerückt.

Schon bei dem späten Haydn-Trio wurden die Grenzen des Werkes austariert, die geradezu exzentrische Manier vollkommen ausgeschöpft, ohne das Stück aus der Balance zu reißen.

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