Der Theaterplatz wird zur Kunstmeile

Kunstaktionstag und französischer Markt in der Bad Godesberger Innenstadt - Versteigerung eines Gemeinschaftskunstwerks für die Aktion "GoRespekt" erfüllt die Erwartungen nicht

Der Theaterplatz wird zur Kunstmeile
Foto: Friese

Bad Godesberg. In eine Kunstmeile verwandelte sich am Samstag der Theaterplatz. Beim vom Verein Stadtmarketing organisierten Künstler-Aktionstag wurden nicht einfach nur fertige Kunstwerke gezeigt, einige Künstler ließen sich auch bei der Entstehung ihrer Werke über die Schulter schauen.

Manfred Hohmann führte beispielsweise die hohe Kunst der Bildhauerei vor und erklärte, wie aus einem Stein ein Kunstwerk entsteht. Die Godesberger Künstlerinnen Angela Dengler-Meska, Annegret Gehrke, Doris Opitz und Monika Zimmermann ließen sich beim Aquarellmalen über die Schulter schauen.

Angela Dengler hatte einige ihrer Quilts mit bunten Blumenornamenten mitgebracht und gab Interessierten Tipps zum Einstieg in dieses Kunsthandwerk. Das Quilten ist ursprünglich in England entstanden und von den Siedlern nach Amerika gebracht worden, berichtet Dengler.

Arme Leute steppten Stoffreste in mehreren Lagen ineinander, um sich keine teuren neuen Stoffe kaufen zu müssen. Inzwischen hat sich das Quilten zu einer eigenständigen Kunstform entwickelt. Dengler verwendet nicht irgendwelche übrig gebliebenen Reste, sondern hat in einer großen Vitrine über 6 000 verschiedene Stoffe zur Auswahl, aus denen sie ihre Kunstwerke fertigt.

Unter ihren Möglichkeiten blieb die Versteigerung eines Gemeinschaftskunsthandwerks. Gudrun Hillmann, Ingrid Federer, Michael Frechen und Harry Hermann hatten ab 11 Uhr gemeinsam an einem großformatigen Bild zum Thema "Wasser" gearbeitet. Am Nachmittag sollte das Bild zugunsten der Initiative "GoRespekt, Godesberg gegen Gewalt" versteigert werden. Das Startgebot lag bei 100 Euro.

Die Gebote gingen allerdings nur sehr zögerlich ein. Am Ende stand das Kunstwerk bei 180 Euro, obwohl sich Auktionator Günter Hillmann mächtig ins Zeug legte. Der Ehemann der beteiligten Künstlerin Gudrun Hillmann zeigte sich von dem Ergebnis denn auch sehr enttäuscht, ebenso wie die Stadtmarketing-Vorsitzende Brigitte Grüll.

Die unverhoffte Rettung kam schließlich in Gestalt der künftigen Godesia Uta Nagel. Sie ersteigerte das Bild für 200 Euro und will es bei passender Gelegenheit in Form einer "amerikanischen Versteigerung" zugunsten von "GoRespekt" wieder verkaufen.

Ein abwechslungsreiches Programm für die kleinen Besucher hatte der Kunstverein Bad Godesberg zusammengestellt. Elisabeth Jordin bot kreatives Schreiben und Malen an. Jedes Kind konnte sich sein eigenes kleines Buch mit einer Geschichte zum Thema "Ritter Rost besucht die Godesburg" zusammenstellen.

Monica Schmitz zeigte den Pänz, wie man aus Ton kleine Igel formt. Die Keramikkünstlerin Brigitte Wüster leitete die Nachwuchskünstler ebenfalls beim Modellieren mit Ton an. Christa Stowasser gestaltete textile Wandbilder aus Stoffen.

Nicht weit hatten es die Besucher auch bis zum französischen Markt, der an sechs Ständen eine kleine, aber feine Auswahl an kulinarischen Spezialitäten aus unserem Nachbarland aufbot.

Nicht fehlen durften natürlich Käse, Wein und Pasteten, aber auch Wurstspezialitäten, Konfitüre, Pralinen aus Lyon und Plätzchen aus der Bretagne warteten auf Käufer.

Wer die beim Pralinenessen aufgenommenen Kalorien schnell wieder loswerden wollte, konnte am Samstag an der ersten Führung durch die Godesberger Galerie teilnehmen. Das Forum für Künstler und Kunstinteressierte, an dem sich in diesem Jahr rund 90 Künstler und 80 Geschäfte beteiligen, war am Freitag im Haus an der Redoute eröffnet worden.

Wer die gesamte Kunstausstellung in den Godesberger Geschäften, die sich in diesem Jahr den Themen "Wasser" und "Beethoven" widmet, in einem Rundgang in Augenschein nehmen möchte, sollte sich im Pavillon von Stadtmarketing am Godesberger Bahnhof unter Rufnummer (02 28) 1 84 26 90 anmelden.

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