"Beethoven-Woche" Der Zauber der Fuge

Bonn · Es solle ein kleines Festival für die Bonner sein, sagt Malte Boecker, Direktor des Beethoven-Hauses, über die Beethoven-Woche, die im kommenden Januar das zweite Mal über die Bühne gehen wird.

 Festival-Leiterin Tabea Zimmermann.

Festival-Leiterin Tabea Zimmermann.

Foto: Marco Borggreve

Das Programm ist freilich von ausgesuchter Güte und dürfte mit Gästen wie dem Pianisten Olli Mustonen (der Beethovens op. 106 und Hindemiths "Ludos tonalis" spielen wird) und der Sopranistin Mojca Erdmann auch für ein Publikum weit jenseits der Stadtgrenzen attraktiv sein.

Die zweite Auflage des Festivals, das aus Anlass des 125. Geburtstages des Vereins Beethoven-Haus in diesem Jahr wiederbelebt wurde, wird nun erstmals von der Bratschistin und Vorsitzenden des Vereins Beethoven-Haus, Tabea Zimmermann, verantwortet. Für die Musikerin ist das eine Chance, ihre eigenen Ideen verwirklichen zu können. "Ich wollte immer schon einmal ein ganz anderes Kammermusikfestival machen", sagte sie gestern im Beethoven-Haus. "Ganz anders" bedeutet: eine programmatische Idee vom Eröffnungstag bis zum Finale konsequent zu verfolgen. Das Festival, das von Sonntag, 25. Januar 2015, bis Samstag, 31. Januar, dauern wird, steht unter dem Motto "Versuch über die Fuge". Es ist zugleich der Titel des fünften Streichquartetts von Jörg Widmann, das am letzten Abend vom Meta4-Quartett aufgeführt wird.

Aber es steht auch für eine programmatische Idee, die sich aus Beethovens Werk speist, insbesondere aus den späten Sonaten für Violoncello und Klavier op. 102, deren zweite in D-Dur mit einem Allegro fugato schließt. Beethovens Sonaten op. 102 werden beim Eröffnungskonzert erklingen, mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras, der ein Instrument aus Beethovens Besitz spielen wird, und dem Pianisten Alexander Melnikov. Queyras ist übrigens Mitglied in Tabea Zimmermanns Arcanto Quartett, dem außerdem noch die Geiger Daniel Sepec und Antje Weithaas angehören. Das Ensemble wird ebenfalls Gast des Festivals sein und in Brahms' Streichquintett noch durch Rosalind Ventris verstärkt, die Zimmermann im vergangenen Sommer während ihres Bonner Meisterkurses kennengelernt hatte. Weitere Künstler sind das Klavierduo Dénes Várjon und Izabella Simon sowie Johannes Geffert.

Auch die literarische Fuge wird zu ihrem Recht kommen: Unter anderem trägt Michael Donhauser in der Buchhandlung Böttger seine eigene "Einsame Fuge" vor. Anschließend gibt's Wein, begleitet von erläuternden Worten der GA-Wein-Expertin Caro Maurer.

Detaillierte Informationen unter www.beethoven-haus.de/woche

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