Die Endenicher Harmonie als Hexenkessel

Ein Künstler allein wäre schon sein Eintrittsgeld wert gewesen, und so kam das Publikum beim Doppelkonzert mit Layla Zoe und Tommy Schneller in der Endenicher Harmonie zu einem Hörgenuss der Sonderklasse.

Bonn. Ein Künstler allein wäre schon sein Eintrittsgeld wert gewesen, und so kam das Publikum beim Doppelkonzert mit Layla Zoe und Tommy Schneller in der Endenicher Harmonie zu einem Hörgenuss der Sonderklasse. Saxofonist und Sänger Tommy Schneller hat sich durch seinen dynamischen Stil in der Soul-, Funk- und Blues-Szene bereits einen Namen gemacht, die kanadische Sängerin Layla Zoe hingegen gilt aufgrund bisher nur weniger Auftritte in Deutschland weitgehend als unbeschriebenes Blatt.

Beide Künstler stellen auf ihrer Deutschland-Tournee ihre neuen Alben vor. Nach dem fulminanten Auftritt in Bonn dürfte beiden der Erfolg gewiss sein. Tommy Schneller überzeugte mit seiner hochkarätig besetzten Band (Henrik Freischlader/Bass, Jens Filser/Gitarre, Hardy Fischkötter/Drums und Greg Barret/Keyboards) rundum. Mit lässigem, wohltemperiertem sowie mitreißendem Gesang, brillanten Saxofonsoli und vor allem durch geschickt platzierte Songs aus seinem abwechslungsreichen Repertoire gelang es Schneller mühelos, das Publikum auf seine Seite zu ziehen.

Große Überraschung im zweiten Durchgang: Bescheiden und unprätentiös begab sich Layla Zoe auf die Bühne, um im nächsten Augenblick förmlich zu explodieren. Unglaublich, was in dem zierlichen Persönchen steckt. Mit kräftiger Stimme, hohem Ausdrucksvermögen und besonderem Bluesgefühl riss sie das Publikum förmlich von den Stühlen. Nicht umsonst wird die junge Sängerin als "Canada's Darling of the Blues" genannt. Völlig zu Recht!

Faszinierend, mit welcher Intensität sich die Newcomerin in die Songs hineinversetzt und dabei oft in der Anlage ihres Gesangs der legendären Janis Joplin ziemlich nahekommt. Beim großen Finale jamten beide Solisten nach Herzenslust und verwandelten die Harmonie in einen Hexenkessel. Großes Kino.

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