Sophie Dartigalongue erhält den Bonner Beethovenring Die Fagöttin

Für Sophie Dartigalongue ist ein Traum in Erfüllung gegangen, als sie 2013 mit gerade einmal 22 Jahren Kontrafagottistin bei den Berliner Philharmonikern wurde. Aber was spricht eigentlich dagegen, sich noch weitere zu erfüllen. Zum Beispiel Solofagottistin beim Orchester der Wiener Staatsoper zu werden.

 Sophie Dartigalongue mit ihrem Instrument.

Sophie Dartigalongue mit ihrem Instrument.

Foto: Dorothee Falke

Die heute 24-jährige Französin bewarb sich dort vor kurzem und setzte sich beim Vorspiel gegen die Konkurrenz durch. Nun wird sie Nachfolgerin des Österreichers Michael Werba, der diese Stelle seit 1977 innehatte. Ihr neuer Job ist zugleich das Ticket für die Mitgliedschaft im Verein der Wiener Philharmoniker, wo sie aber schon jetzt aktiv mitspielen wird.

Dass Sophie Dartigalongue ein ganz herausragendes Talent ist, konnte man im vergangenen Jahr in Bonn beim Beethovenfest hören. Nach ihrem fulminanten Auftritt war es keine Frage, dass sie die neue Trägerin des Beethovenrings sein würde, mit dem alljährlich einer der fünf jüngsten Solisten des Festivals ausgezeichnet wird.

Die Wahl fiel eindeutig aus. "Ich bin so dankbar, dass die Leute sich für das Instrument entschieden haben", bekannte die Musikerin im GA-Gespräch. Überreicht wird der Preis am Samstag, 20. Juni, im Rahmen eines Konzertes mit Sophie Dartigalongue und ihrer Klavierpartnerin Anna Kirichenko im Beethoven-Haus. Das Duo hat ein deutsch-französisches Programm zusammengestellt. "Ich möchte gerne möglichst viele Aspekte des Instrumentes zeigen", sagt die Fagottistin.

Ausgesucht hat sie Werke von Charles Koechlin, Heinz Holliger, Henri Dutilleux, Robert Schumann und Felix Mendelsohn Bartholdy. Und natürlich von Ludwig van Beethoven, dessen ursprünglich für Violoncello und Klavier komponierten zwölf Variationen in G-Cur WoO 45 sie zur Aufführung bringt. Das Instrument wurde Sophie Dartigalongue natürlich nicht in die Wiege gelegt. Ihre musikalische Ausbildung begann mit Gitarre und Klarinette. Erst mit zwölf Jahren kam auch das Fagott hinzu, mit dem sie immer vertrauter wurde. Sie studierte in Lyon, gewann Preise, kam 2011 zur Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker, ein Jahr später war sie selbst Philharmonikerin.

"Wenn man Mitglied in einem berühmten Orchester ist, ist es auch einfacher, Engagements als Solist zu bekommen", sagt sie. Gerade für ihr Instrument. "Man bringt einem dann schon ganz viel Vertrauen entgegen." Die Musikerin ist glücklich darüber, alle Möglichkeiten zu haben und ausleben zu können: im Orchester, als Kammermusikerin und als Solistin.

Karten für das Preisträgerkonzert am Samstag, 20. Juni, 19 Uhr, im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

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