Buchvorstellung Die Hollywood-Diät: Anka Zink im Metropol-Kuppelsaal

Bonn · Der Titel der federleichten Klappbroschur bedarf wohl einer Erklärung gleich zu Beginn der Lesung. "Mein langer, feuchter Wellnessweg" heißt der vor vier Jahren in zweiter Auflage erschienene Schmunzelreport von Anka Zink.

Was laut Autorin schlichtweg daran liegt, "dass alle Wellness-Anwendungen mit Wasser zu tun haben". Daher der Begriff "feucht". "Wenn Sie sich dabei etwas Schlechtes denken, sind Sie selbst schuld." Och, wir denken uns schon etwas dabei, halten diese Gedanken aber keineswegs für schlecht. Und schuldig fühlen wir uns auch nicht. So.

Jetzt aber hurtig zu Anka Zinks protokolliertem Selbstversuch in Sachen Wellness. Ein vergnüglicher, bisweilen köstlich süffisanter Trip zwischen hawaiianischen Tempelmassagen in Köln-Sülz, Tönungslotionen aus der Airbrushdüse und der Hollywood-Diät. Diese erweist sich als eher begrenzt glamourös und besteht demnach aus einem glasklar strukturierten Ernährungsplan: Morgens drei Eier, mittags drei Eier, abends drei Eier. Cholesterinwert? Wird ja allgemein gern überbewertet.

Die TV-gestählte Bonner Kabarettistin benennt mit dem exzessiven Retuschieren von Model- und Starfotos, das selbst mikroskopisch kleinste Fältchen, Härchen und winzigste Muttermale tilgt, ein grundsätzliches Übel. "Die Frauen vergleichen sich mit Photoshop, und dann müssen sie sich nicht wundern, wenn sie unzufrieden sind", sagt Anka Zink im Metropol-Kuppelsaal.

Ständige Begleiter auf dem Wellnessweg der Ich-Erzählerin sind ihre Freundinnen Tscheer und Plopp. Anka Zink wünscht sich nach ihrer Tuben-und-Tiegel-To(rt)ur nichts weniger als eine "Rückkehr zum gesunden Menschenverstand". Schließlich müssten "alle Alarmglocken angehen, wenn einem 'ne Creme für 400 Euro ins Gesicht geschmiert wird."

Anka Zink: Mein langer, feuchter Wellnessweg. Ein Selbstversuch. Egmont Verlagsgesellschaften, 191 S., 12,95 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort