Carmen Souza in der Harmonie Die neue Stimme der Kapverden

BONN · Sängerin und Multiinstrumentalistin Carmen Souza beeindruckt in der Harmonie. Obwohl in Lissabon geboren, gilt Carmen Souza als die neue Stimme der Kapverden.

Als Botschafterin der Kultur ihrer Vorfahren verarbeitet die Sängerin und Multiinstrumentalistin (Gitarre, Fender-Rhodes-Piano) traditionelle Rhythmen der Atlantikinsel wie Funana, Morna, Baturke und Mazurka mit Fado, Latin, Jazz sowie Soul und tritt nicht zuletzt durch ihre Traditionsverbundenheit das Erbe der legendären Sängerin Cesária Evoria an.

"Kachupada" heißt ihr brandneues Album, das sie jetzt mit ihrer Band - Theo Pascal/Bass, Jonathan Idiagbonga/Piano und Mauricio Zottarelli/Drums - in der gut besetzten Endenicher Harmonie vorstellte. Ihre Musik ist wie der Kachupada selbst, ein gut gewürzter Eintopf mit zahlreichen Ingredienzen, vielfältig und auch scharf, wie das virtuos auftretende Quartett eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Carmen Souzas absolut intonationssichere Stimme ist ausdrucksvoll, variiert mühelos über drei Oktaven, überrascht durch jazzigen Scatgesang genauso wie durch ihr bisweilen komödiantisch angesetztes Timbre. Die 31-jährige Wahl-Londonerin singt nicht nur, nein, sie führt ihre Stücke regelrecht auf.

Deutlich wird dies in Stücken wie "Vida facil" (leichtes Leben), das sie mit jugendlicher Frische vorstellt, oder bei "Sur le ciel de Paris", das sie auf Französisch à la Edith Piaf interpretiert. "Luta" (Kampf) fällt dementsprechend derb aus, genauso wie bei "Africa" das tänzerische Element dominiert.

Begleitet von ihren hervorragend spielenden Sidemen lieferte Carmen Souza ein bemerkenswertes Konzert ab, bei dem sie traditionell besetzte Musik mit großem Geschick an aktuelle Weltmusik heranführte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort