Die neue Unberührbarkeit Zwei Bonner Produktionen der Tanzwerke feiern digitale Premiere

Bonn · Zwei neue Produktionen der Tanzwerke Vanek Preuß feiern am 26. März und am 16./17. April ihre digitalen Premieren. Es geht um die Sehnsucht nach zwischenmenschlichen Berührungen während der Pandemie und um die Angst vor dem Fremden.

 Noli me tangere: Nora Vladiguerova zeigt in der neuen Produktion der Tanzwerke Vanek Preuß, was das Fehlen von Berührung bedeutet.

Noli me tangere: Nora Vladiguerova zeigt in der neuen Produktion der Tanzwerke Vanek Preuß, was das Fehlen von Berührung bedeutet.

Foto: Guido Preuß

„Wir kennen Zuwendung als körperliche Nähe oder Berührung. Doch im Moment ist nur Abstand Ausdruck von Fürsorge“: Mit diesen Worten wandte sich die Kanzlerin im März 2020 an die Bundesbürger. Nun, im andauernden Lockdown, werden erste Studien veröffentlicht, was das Fehlen von Berührung mit den Menschen macht. Und auch „Noli me tangere!“ – die neue Produktion der Tanzwerke Vanek Preuß, die am Freitag, 26. März, im Youtube-Kanal der Brotfabrik Premiere feiert – stellt dazu nun eigene „Nachforschungen“ an.

Ursprünglich war eine Liveaufführung für Dezember 2020 geplant, nun ist das Projekt als filmisches Essay realisiert worden. Auf sehr persönliche Weise zeigt die Tänzerin und Choreografin Nora Vladiguerova unter der Regie von Guido Preuß und zur Musik von Angie Taylor, wie sich die Beschränkungen der Berührungsfreiheit durch die Corona-Maßnahmen auswirken: mental, emotional und physisch. Im Anschluss an die Online-Premiere lädt das Produktionsteam zum Gespräch ein, das die Tanzjournalistin Melanie Suchy mit Nora Vladiguerova, Guido Preuß und dem Tänzer und Tanzwissenschaftler Dwayne Holliday führt und das live von der Brotfabrik Bühne Bonn gestreamt wird. „Noli me tangere!“ ist zudem ein Ausblick auf die Trilogie „Der verunsicherte Körper“, die im Herbst 2021 mit dem Stück „Abyssos – Tanz am Abgrund“ eröffnet wird.

Die zweite Premiere der Tanzwerke Vanek Preuß in diesem Frühjahr wird am 16. und 17. April ebenfalls auf dem Kanal der Brofabrik gezeigt. „Hic sunt Leones. Tänze der Intoleranz“ heißt das Stück zum Abschluss der Trilogie „Flucht ins 21.Jahrhundert – Tanz in der globalen Zentrifuge“. Der Warnhinweis „Hier sind Löwen!“ auf den Landkarten im alten Rom galt seinerzeit als unmissverständlicher Hinweis, dass in den so bezeichneten Gebieten außerhalb der staatlichen Ordnung keine Zivilisation mehr zu erwarten sei. Dwayne Holliday, Nora Vladiguerova und Tobias Weikamp zeigen zur Musikperformance von Angie Taylor, welche Emotionen und Mechanismen sich heute dem Verstehen und der Verständigung in den Weg stellen.

Noli me tangere, 26. März, 20 Uhr unter www.youtube.com/watch?v=ZnUEKkzF25E. Auch am 27. März und 3. April über den Kanal von Tanzwerke Vanek Preuß. Anmeldung über presse@tanzwerkepreuss.de.

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