Drei Freunde müsst ihr sein

Julian Sas bietet in der Endenicher Harmonie technisch alles, was die Bluesgitarre ausmacht

Bonn. Bei vielen Tourneen heutzutage erfordert die Lichtshow mehr Know-how als die eigentliche Musik dahinter. In der Harmonie demonstrierte "Julian Sas" überzeugend, dass so etwas auch heute noch möglich ist: Drei Mann und eine Bühne, auf der nichts von der Musik ablenken konnte.

Und das war auch überhaupt nicht nötig. Im Stil von Jimi Hendrix und Rory Gallagher spielte sich Sas (Gesang/Gitarre) mit einer bemerkenswerten Vielseitigkeit durch alle Facetten des Blues.

Von stakkatoartigen Läufen über feine, schwebende Melodien bis hin zu schreienden Sounds und sogar filigranen Slides - technisch bietet er an seinem Instrument alles, was die Bluesgitarre ausmacht. So wurden neben Sas'' eigenen Stücken auch Cover-Nummern wie "Hey Joe" und "Voodoo Chile" völlig stilecht präsentiert.

Das Fundament hierzu lieferten "Pierre de Haard" (Drums, auch bekannt als "Boogie Machine") und "Tenny Tahamata" (Bass), die sich immer wieder in Windeseile auf die Improvisationen von Sas einstellten und dabei nie ernsthaft ins Wanken gerieten.

"Music, sweet music drips from my fingers", sang Jimi Hendrix einst, und bei Sas tropfte es nicht nur, sondern es ergossen sich ganze Sturzbäche ins Publikum, das ihn ohne Zugaben auch nicht mehr entließ. Es scheint also doch noch möglich zu sein, nur mit Musik zu überzeugen.

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