"Drei Sekunden Gegenwart" in der Springmaus

Drei Sekunden dauert die Zeitspanne zwischen Vergangenheit und Zukunft, sagt Joachim Wagner, 32, Alter Ego des Münchner Kabarettisten Claus von Wagner. "3 Sekunden Gegenwart" heißt auch sein aktuelles Programm, das er jetzt im Haus der Springmaus gezeigt hat.

Bonn. Drei Sekunden dauert die Zeitspanne zwischen Vergangenheit und Zukunft, die wir gemeinhin als Gegenwart bezeichnen. Sagt Joachim Wagner, 32, Alter Ego des Münchner Kabarettisten Claus von Wagner. "3 Sekunden Gegenwart" heißt auch sein aktuelles Programm, das er jetzt im Haus der Springmaus gezeigt hat.

Während Comedian Olaf Schubert, 42, aus Dresden - nach eigenen Angaben "freischaffender Betroffenheitslyriker - sich für seine Sprachschöpfungen ganz bewusst mehr Zeit nimmt. Mit dem Programm "Meine Kämpfe" und seinen Freunden Jochen Barkas und Herr Stephan hat er das jetzt dem Publikum im Brückenforum demonstriert und dem Pantheon als Gastgeber somit ein ausverkauftes Haus beschert. Gemeinsam haben Wagner und Schubert den Geburtsmonat November. Und die Art und Weise, ihre Pointen mit ein paar Gedankensplittern zu verbinden, die zu merken sich durchaus lohnt.

Auch über den Abend hinaus. Was manche gerade Letzterem nicht so ohne Weiteres zugetraut hätten. Wirkt seine Komik doch augenscheinlich über die ganze hagere und ungelenke Gestalt. Doch wer genauer zuhört, weiß zumindest, was der Mann denn tun würde, um die Welt zu retten, wenn er nur mehr Zeit dafür hätte. Joachim Wagners Welt hingegen liegt auf dem Speicher seiner Eltern. Dort dreht er das Videotagebuch für seine Tochter Carla. Und dort denkt er darüber nach, wie viel drei Sekunden wohl wert sein können, wenn Vergangenheit und Zukunft in Frage stehen. Das tut gelegentlich weh. Aber gutes Kabarett darf das.

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