"Rock am Ring" und "Grüne Hölle" DRK setzt bei Eifel-Festivals auf Nachbarschaftshilfe

KREIS AHRWEILER · Wenn im Juni 2015 zeitgleich die beiden Festivals "Rock am Ring" und "Grüne Hölle" in der Eifel über die Bühne, werden zusätzliche Rettungskräfte gebraucht.

 DRK-Helfer im Jahr 2012 an einer der Bühnen des Festivals "Rock am Ring".

DRK-Helfer im Jahr 2012 an einer der Bühnen des Festivals "Rock am Ring".

Foto: TRÜTGEN

Das Festival "Rock am Ring" findet im kommenden Jahr auf dem Flugplatz in Mendig statt. Vom 5. bis zum 7. Juni. Gleichzeitig geht am Nürburgring das Festival "Grüne Hölle" über die Bühne. Ein Umstand, der den Fans die Wahl lässt, die Rettungsdienste jedoch fordern wird. Denn die Zahl der benötigten ehrenamtlichen Sanitäter wird sich quasi verdoppeln.

Rund 300 Helfer hatte das Rote Kreuz in diesem Jahr beim letzten "Rock am Ring" an der Eifelrennstrecke ständig im Einsatz. Wobei die Zahl der Helfer pro Tag ermittelt wird und so die Summe von 1200 Rettungskräften entsteht. Denn etliche Helfer sind nur tageweise im Einsatz.

"Egal, wer Veranstalter ist, wir wollen die qualitativ höchstmögliche Versorgung bei der Veranstaltung am Nürburgring sicherstellen", sagte Achim Haag, Kreisvorsitzender des Roten Kreuzes, gestern im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Der Ring liege im Kreis Ahrweiler, deshalb sei sein Kreisverband zuständig. Für Mendig seien das die Kollegen aus Mayen-Koblenz.

Haag: "Bisher liegen uns noch keine behördliche Genehmigung des neuen Rockevents oder Detailinformationen seitens des Veranstalters vor. Wir gehen davon aus, dass das Gesamtkonzept (Bühnenplatzierung, Campingflächen, Eingangsbereiche, Shuttlebusbetrieb) der neuen Veranstaltung weitestgehend dem der bisherigen Musikfestivals entspricht. Da es bislang auch keine Informationen zur erwarteten Besucherzahl gibt, werden wir die maximal zulässige Besucherzahl nach dem Sicherheitskonzept der vergangenen Jahre von bis zu 85 000 Zuschauern berücksichtigen." Mendig bedinge jedoch eine Abweichung. Denn die bisherige 50-köpfige Einsatzgruppe (fünf Ärzte, fünf Führungskräfte, 40 Helfer) des DRK aus dem Nachbarkreis Mayen-Koblenz werde wohl wegen der eigenen Veranstaltung nicht zur Verfügung stehen.

"Wir sind zuversichtlich, diesen Ausfall kompensieren zu können, da uns in der Vergangenheit immer wieder Anfragen aus Nordrhein-Westfalen zur aktiven Mitarbeit während des Musikfestivals am Nürburgring erreichten", sagte Haag. So werde zum Beispiel der Rhein-Sieg-Kreis gebeten, seine Helferzahl aufzustocken.

Neben der Sicherheit für das Festival am Ring gelte es aber auch für Eventualitäten im Kreisgebiet Sorge zu tragen. "Da DRK keine Ländersache ist, bauen wir auf die Kameraden in den Nachbarkreisen", sagte Haag. Dieses unter dem Motto: "Wenn was los ist, brauchen wir eure Hilfe." Konkret würden für den Fall der Fälle die Kreisverbände Rhein-Sieg, Euskirchen und Daun um eine Art "Stand-by" gebeten. Damit folge der Kreisverband dem bundesweiten DRK-Prinzip der Nachbarschaftshilfe, die am Festivalwochenende aus dem Kreis Mayen-Koblenz nicht greifen könne.

Zudem würde beim Festival am Ring auf Orts- oder Kreisverbände zurückgegriffen, die in der Vergangenheit nicht zum Zuge gekommen waren. "Die Anfragen dafür kommen aus einem Umkreis von 300 Kilometern", sagt Haag, für den nur eines wichtig ist: "Die Sicherheit der Menschen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort