Kreuzkirche in Bonn Duo Orgel und Sopran - Hommage an die Sonne

BONN · Ungewöhnlich war das Repertoire, das der Jürgen Sonnentheil und die Gabriele Rossmanith im Rahmen des dritten Bonner Orgelfestes in der Kreuzkirche präsentierten allemal. Musik für Orgel und Sopran boten der Cuxhavener Kirchenmusiker und die Sängerin der Hamburger Staatsoper.

"Chants religieux" war das Programm überschrieben, das geistliche Musik aus Frankreich von der Romantik bis hin zu Jean Langlais bot. Dessen "Missa in simplicitate" stand im Zentrum. Jürgen Sonnentheil gestaltete seinen Part mit der gebotenen Dezenz und überließ der in jeder Hinsicht wohlklingenden Stimme Gabriele Rossmaniths das Feld. Sie beließ der Musik ihre ebenso herbe wie schlichte Schönheit.

Auch Nicolas Jacques Lemmens "Psaume 148" und zwei der "Sept chansons religieux" von Saint-Saëns gestaltete Kammersängerin Rossmanith mit warmem Timbre. Ein echte Rarität war das Triptyque "Les Angélus" op. 57 von Louis Vierne: musikalischer Impressionismus in Reinkultur, hier mit all seinen subtil changierenden Zwischentönen dargeboten von Rossmanith und Jürgen Sonnentheil, der die breite Klangfarbenpalette der Kreuzkirchenorgel apart ausschöpfte.

Von Vierne spielte er zudem Stücke aus den Pièces de Fantaisie, unter anderem "Sur le Rhin" und "Hymne au soleil", wobei er die Hommage an die Sonne mit seinen souveränen Interpretationen mustergültig darstellte.

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