Ein Hauch von Revolution im Bonner Pantheon
BONN · "Ohne Rolf" bringt frischen Wind auf deutsche Bühnen und hat auch in Bonn mit seinem Programm, dass ohne ein gesprochenes Wort auskommt, begeistert.
In Zeiten, in denen die deutsche Kleinkunst-Szene zuweilen stark vom klassischen Kabarett dominiert wird und die Zuschauer auch noch mit dem letzten Kalauer auf Kosten des etwas zu offenherzigen Herrn Bundespräsidenten abgespeist werden, freut man sich über neue Impulse.
Ein wenig Anarchie im häufig gleichen Unterhaltungs-Dschungel ist gefragt. So schickt sich nun ein junges Duo aus der Schweiz an, mit Witz und Innovation die Szene um eine bunte Komponente zu bereichern und reflektiert noch ganz nebenbei die sich verändernden Kommunikationsformen der heutigen Gesellschaft.
Freilich war beim Auftritt von "Ohne Rolf" im Pantheon deutlich zu vernehmen, dass Christof Wolfisberg und Jonas Anderhub, die ihr aktuelles Programm "Schreibhals" präsentierten, unter Kennern schon einen beträchtlichen Kredit genießen, anders waren die herzhaften Lacher kaum zu deuten, die noch vor der ersten eigentlichen Pointe des Abends erklangen.
Ohne ein gesprochenes Wort und lediglich mithilfe von Plakaten kommunizieren die beiden "Prix Pantheon"-Preisträger auf der Bühne und hauchen dem Programm dabei durch Mimik und Gestik, sowie vielen kleinen Tricks und simplen Variationen ungeahntes Leben ein.