Ein Konzert Georg Trakl zu Ehren

Domorganist Rolf Müller spielt in Bonner St. Elisabeth-Kirche

Bonn. Rolf Müller, Domorganist in Altenberg, spielte das zweite Konzert des Orgelfestes in St. Elisabeth.

An der historischen Klais-Orgel widmete er sich dem Thema des Orgelfestes: der Improvisation. Dabei zeigte er sich als gewiefter Liturgiker, der es versteht, Stimmungen aus dem Stehgreif heraus aufzugreifen und Inhalte auszudeuten, auch wenn der Osterjubel in der schwermütigen Entrée über die Ostersequenz "Victimae paschali laudes" insgesamt doch eher verhalten ausfiel.

Routiniert auch eine Partita über "Die ganze Welt, Herr Jesu Christ", bei der Müller - salopp gesagt - demonstrieren konnte, wie gut er barocken Klimperkram "in den Fingern" hat. Eine Sonate über "Das ist der Tag, den Gott gemacht" krankte an mangelnder thematischer Arbeit.

Seine Qualitäten stellte Müller jedoch umso mehr mit Improvisationen über literarische Themen unter Beweis. Mit Improvisationen zu Gedichten von Georg Trakl, Thomas Bernhard und Alex Grendelmeier zeigte er ein kongeniales Talent, die von Christopher Jelen gelesenen Texte musikalisch zu kontrapunktieren und auszudeuten.

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