Ein Kunst-Wanderer zwischen Bonn und Peking

Ren Rong in der Meckenheimer Galerie Dietz

  Ren Rong:  Pflanzenmensch

Ren Rong: Pflanzenmensch

Foto: Fischer

Meckenheim. So umfassend und vielgestaltig das Oeuvre des viel beachteten Ren Rong sein mag - es läuft doch stets aufs Neue auf einen Brennpunkt zu: die Auseinandersetzung mit dem Kulturgut seines chinesischen Herkunftslandes und mit den westlichen Strömungen der Gegenwartskunst. Das Phänomen des Wanderers zwischen zwei Welten - Ateliers in Bonn und Peking - spiegelt ein Lebenslauf, der künstlerisch mit dem Studium an der Nanjinger Kunstakademie beginnt und sich fortsetzt mit einem Lehrauftrag (1987-1992) an der Universität Bonn.

Der Papier- oder Scherenschnitt bildet die zentrale Darstellungsform einer eindrucksreichen Schau in der Galerie Sieglinde Dietz. Inhaltlich geht es um den Motivkreis des "Pflanzenmenschen", um ein androgynes Wesen, oft mehrgliedrig und doppelköpfig. Farbgestalterisch greift Reng Rong, wie auch an Kartonobjekten zu beobachten, zurück auf intensiv glänzenden, farbsymbolträchtigen China-Lack. Metaphorik und Mythologie des "Pflanzenmenschen" werden hier untermalt durch Collagen, durch Dokumentationsmaterial aus dem privaten Leben des Künstlers wie aus chinesischer Umgebung. Sinnbildliches bestimmt auch die reduzierten Bronzeplastiken; es ist wohl die janusköpfige Silhouette, die abermals das "Zwei Seelen"-Syndrom herausschält.

Galerie Sieglinde Dietz, Dechant-Kreiten-Straße 21, Meckenheim. Bis 11. Februar. Di-Fr 15 bis 19 Uhr, Sa 10 bis 13 Uhr.

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