Neu im Kino in Bonn Ein Rockstar der Literatur

Bonn · „Lieber Thomas“: Regisseur Andreas Kleinert stürzt sich in seinem Film über den Lyriker Thomas Brasch in das Leben der DDR-Künstler-Szene. Dort wurde getanzt, rezitiert und gesoffen.

 Ein getriebener Künstler: Albrecht Schuch beeindruckt in seiner Darstellung von Thomas Brasch.

Ein getriebener Künstler: Albrecht Schuch beeindruckt in seiner Darstellung von Thomas Brasch.

Foto: dpa/Peter Hartwig

„Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“ – es gibt keinen schöneren, knapperen, spröderen, tragischeren und tiefsinnigeren Satz, der das Leben Thomas Braschs in all seiner Widersprüchlichkeit besser auf den Punkt bringen könnte. Natürlich stammt der Satz von Brasch selbst – dem begnadeten Lyriker, manischen Schriftsteller, erfolgreichen Filmregisseur, dem unermüdlichen Provokateur, Sohn eines hohen SED-Funktionärs und Wandler zwischen Ost und West, der in beiden Systemen die Konfrontation suchte und in keinem heimisch werden konnte.