Ein Schiffskoch zum Fürchten
Bei den 7. Skandinavischen Filmtagen in der Bonner Brotfabrik und im Rheinischen Landesmuseum sind 13 Produktionen zu sehen - Das Spektrum reicht von düster über spannend bis komisch
Bonn. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Hier die spektakulären Verfolgungsjagden, dort die Geschichte eines charismatischen Schiffskochs. Hier die bahnbrechenden Computersimulationen, dort der Einzug des Rock'n'Roll in der nordschwedischen Provinz.
Keine Frage: Wenn sich ein Film vom "großen Kino" Hollywoods abhebt, dann ist es der skandinavische. Was die Meister der leisen Töne zuletzt auf die Leinwand gebracht haben, ist vom 26. April bis zum 3. Mai bei den 7. Skandinavischen Filmtagen im Kino in der Brotfabrik und im Rheinischen Landesmuseum zu sehen.
Die Skandinavistische Abteilung der Bonner Universität, die die Reihe zusammen mit der Kinemathek organisiert, hat 13 Produktionen aus den vergangenen drei Jahren ausgewählt; sie werden jeweils im Original mit Untertiteln gezeigt. Das Spektrum reicht von düster über spannend bis komisch.
Insgesamt soll die Auswahl einen Querschnitt darstellen, aber eines haben die Filme gemein: die dem hohen Norden eigene Atmosphäre, den Tiefgang, die Natürlichkeit und die behutsame Erzählweise.
Den Auftakt macht am Mittwoch, 26. April, die schwedische Produktion "Kocken" ("Der Koch"), eine Geschichte über Freundschaft, Loyalität und Verrat. Sie handelt von zwei jungen Männern, die auf einem Frachter anheuern. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sie um die Gunst des ebenso furchterregenden wie faszinierenden Schiffskoch buhlen (Kjell Bergqvist, hierzulande bekannt aus "Kommissar Beck"). Beginn ist um 21 Uhr in der Brotfabrik, anschließend lädt das Dänische Kulturinstitut zum Empfang.
Zu den ambitioniertesten Streifen dürfte der norwegische Beitrag "En folkefiende" ("Ein Volksfeind") gehören: Die zeitgemäße Adaption des gleichnamigen Ibsen-Dramas, zu sehen am 30. April um 17 Uhr in der Brotfabrik, thematisiert einen Lebensmittelskandal.
Mit "Sa som i himmelen" ("So wie im Himmel"), der tragischen Geschichte eines Dirigenten aus Schweden, ist zudem eine Produktion vertreten, der 2005 für den Oscar als bester ausländischer Film nominiert war. Er läuft am 1. Mai um 16.30 Uhr in der Brotfabrik. Dort geht es am selben Abend um 21 Uhr mitunter skurril weiter: mit Kurzfilmen aus Island.
Weitere Infos im Internet: www.skandinavistik.uni-bonn.de/filmtage.