Ein Stückchen Irland mitten in Rheinbach

260 Schüler des Städtischen Gymnasiums begeistern mit Musik von der grünen Insel. Ein halbes Jahr arbeiteten drei Chöre, die Jazzband und das Orchester an dem Projekt

Die Rheinbacher Gymnasiasten  beherrschen auch diese Stilrichtung.

Die Rheinbacher Gymnasiasten beherrschen auch diese Stilrichtung.

Foto: Wolfgang Henry

Rheinbach. Eine zum bersten volle Aula, tosender Applaus, vor Begeisterung kreischende Zuschauer. Was das Städtische Gymnasium am Dienstag und Mittwochabend zeigte, war gewiss keine alltägliches Schulkonzert. Denn mit der Multimediashow "Irish Songs" zeigten die Mitwirkenden ganz neue Wege der traditionellen schulischen Musikveranstaltungen.

Mit drei Chören, der Jazzband, ihrer Vorgruppe, dem Schulorchester und nicht zuletzt drei großen Leinwänden brachten sie ein Stückchen Irland nach Rheinbach. Für einige Zuschauer hätte der Abend allerdings beinahe schon geendet, bevor er überhaupt begonnen hatte. Denn die Karten waren bereits vor dem Konzert alle weg. Erst kurz vor Beginn gab es in der Halle noch hier und da einen freien Platz für spontan entschlossene Besucher.

Doch nicht nur die Zuschauerzahl war gigantisch. Mit rund 260 Schülern arbeitete fast ein Viertel der Schule an dem Projekt, allein der Chor der fünften Klassen startete mit 156 Kindern eine kleine Invasion auf die Bühne. Musiklehrer Hans-Wilhelm Walbröhl verriet, dass sie fast ein halbes Jahr an dem "ungewöhnlichen Experiment" geprobt und das Ganze in einem Chorwochenende in Monschau gefestigt hätten.

Das Ergebnis sprach eindeutig für sich. Das Thema "Irische Lieder und Tänze" wurde nicht nur musikalisch dargestellt. Die Schüler hatten sich mit dem Inhalt der Lieder beschäftigt, zeigten kleine Einführungen und tanzten zu den irischen Tänzen wie Reel und Air. Ein Mädchen beschwerte sich zum Beispiel beim Chorleiter, dass "die Jungs uns immer an den Haaren ziehen".

Der Chor sang dazu ein Lied, in dem dieses Problem humorvoll beschrieben wird. Andere Stücke handelten von Liebe und Leidenschaft (Danny Boy), Essen und Trinken (Finnigans Wake) oder einfach vom irischen Alltag.

Eine Innovation waren die drei Leinwände hinter den Akteuren, auf denen Bilderfolgen abliefen. Gezeigt wurden alle möglichen Situationen des irischen Lebens, vom Pub um die Ecke bis zu grünen Landschaften. Und auch immer wieder Fotos aus den Chorproben. "Bilder und Musik sollen sich ergänzen und die Phantasie anregen", erklärte Walbröhl dazu. Und sein Kollege Ernst Scholl betonte die Leistung von Lehrer Gerd Hänschke, der mit den Schülern Hans Hammer und Henning Frechen in "unvorstellbarer Arbeit" die Präsentationen erstellt hatte.

Auch das Publikum wusste das zu würdigen und sah über kleine technische Pannen gerne hinweg. Unbestrittener Höhepunkt des Konzerts aber war das alte keltische Lied "Auld lang syne", das alle Chöre, das Orchester und die Jazzband mit dem Publikum zusammen sangen.

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