Neue Ausstellung Elisabeth Sonneck bei Carla Reul

Bonn · Nur eine einzige Leinwandarbeit nimmt die Galeriewand in Anspruch.

 Werke wie dieses von Elisabeth Sonneck sind in der Galerie Reul zu sehen.

Werke wie dieses von Elisabeth Sonneck sind in der Galerie Reul zu sehen.

Foto: Galerie Reul

Mit dieser auf Schichtungen von Lasuren beruhenden Ölkomposition gewährt die Malerin Elisabeth Sonneck unmittelbare Einsichten in ihre Kompositionsmethoden und Schwerpunkte: Aus breiten, per Hand gesteuerten Pinselzügen entwickeln sich vertikal versetzte Farbenverläufe. Es entstehen kontemplativ anmutende Bildräume, die von flirrenden, virulent schillernden Abtönungen von Dunkelviolett, Blau zehren.

Auf den titellosen Leinwandsolitär folgen mehrteilige, locker mit Heftklammern oder Kunststoffclips verknüpfte Papierarbeiten ("clipage"), wo die an der Otterberger FH ausgebildete Wahlberlinerin (Jahrgang 1962) bereits mit investigativ kühnen, originären Vorstößen zur dritten Dimension aufwartet.

Das Projektmotto heißt "plusminus weißgraublauviolett". Die Basis des Papierskulpturen-Ensembles ist eine Beschäftigung mit dem Phänomen Rollbild. Zu sehen sind flüchtig, partiell oder komplett eingerollte, spiralig aufgedrehte Ölgemälde.

Sie werden sorgsam arretiert, stabilisiert durch Arbeitsschuhe, Bandeisen, eine Styrodurplatte. Zehn lange Papierbahnen mutieren zu bizarren Säulenpaaren, heroischen Statuen sowie zu abgefahrenen Bodenobjekten.

Es verbleiben schachtgleiche, stehende, die Raumdecke erklimmende oder auch liegende Bildfragmente, halb enthüllte und verborgene Bildräume und die Neugierde eines herausgeforderten Betrachters.

Galerie Carla Reul, Dürenstr. 9, bis 31. März. Mi 12 bis 18 Uhr, Do 13 bis 18 Uhr, Sa 12 bis 15 Uhr

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