Premiere am 10. April "Endlich mal auf der großen Bühne"

Bonn · Sie singen in allen Lagen: liegend, stehend, laufend, und wenn es mal so klingen muss, als wären sie außer Atem, lässt Regisseur Jürgen R. Weber die Mitglieder des Kinder- und Jugendchores der Bonner Oper auch mal ein paar Liegestütze machen.

 Chormitglieder bei der Probe zur "Winterreise".

Chormitglieder bei der Probe zur "Winterreise".

Foto: Thilo Beu

Einsatz ist eben alles, insbesondere in den letzten Tagen vor der Premiere des neuesten Projektes. "Fremd bin ich eingezogen", so der Titel frei nach einer Textzeile aus der Winterreise von Franz Schubert. Der Liederzyklus ist eigentlich für eine Singstimme und Klavier geschrieben, in Bonn kommt er in einer Bearbeitung für Chor, Instrumente und natürlich einen Solisten auf die große Bühne.

Das ist für den Kinder- und Jugendchor des Bonner Oper eine echte Premiere, denn während einzelne Mitglieder des um die 60 Kinder und Jugendliche umfassenden Klangkörpers bei den großen Produktionen immer wieder auf der großen Bühne mitwirken, stehen sie jetzt mit der ersten eigenen Produktion auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Auch für Ekaterina Klewitz, die musikalische Leiterin der Kinder- und Jugendchöre, ist das ein großer Sprung. "Wir sind endlich einmal auf der großen Bühne und erwarten ein großes Publikum, die Kinder hat das mitgerissen und es ist eine tolle Erfahrung für sie."

Nicht nur Klewitz ist mehr als überzeugt von der musikalischen Qualität ihrer Chöre, die enthusiastischen Reaktionen auf bisherige Produktionen geben ihr Recht. Ein bundesweiter Vorreiter ist man darüber hinaus mit der Tatsache, dass Bonn das einzige Opernhaus ist, an dem Kinder Oper für Kinder machen - und das zudem noch auf einem solch hohen Niveau.

Das ist ein echtes Markenzeichen des Hauses von Intendant Bernhard Helmich. Mit dem Schubert-Projekt betritt man aber nicht nur Neuland, auch sonst ist es eine echte Herausforderung für die Chöre: "Das Thema ist sehr philosophisch und anspruchsvoll für Kinder", so Klewitz. "Schubert ist grundsätzlich schwer und die Messlatte hängt auch durch die Bekanntheit des Liederzyklus sehr hoch. Die Winterreise kennt wirklich jeder."

Hinzu kommt, das die Lieder nicht einfach zu singen sind. "Die Kinder finden die Lieder aber sehr schön", so Klewitz, die 20 der insgesamt 24 Lieder für die Besetzung von Klavier, Harfe, Violoncello und Saxophon bearbeitet hat. Hinzu kommt natürlich noch der Solopart, der von Ensemblemitglied Christian Georg übernommen wird. Regisseur Weber hat eine Rahmenhandlung rund um zwei chattende Jugendliche eingefügt und das ganze Stück insgesamt im Jugendmillieu angesiedelt.

Aufführungen sind am: 10. und 24. April, 19.30, 26. April, 11 Uhr.

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