Erste Deutsche Zwangsensemble im Haus der Springmaus

Natürlich weckt der Titel gewisse Irritationen. "Die letzte Tour", das klingt schon recht deutlich nach Abschied. Soll es auch. "Viele haben uns gefragt, ob wir damit Abschied nehmen", bestätigt Mathias Tretter zu Beginn des Abends im ausverkauften Haus der Springmaus.

Bonn. Natürlich weckt der Titel gewisse Irritationen. "Die letzte Tour", das klingt schon recht deutlich nach Abschied. Soll es auch. "Viele haben uns gefragt, ob wir damit Abschied nehmen", bestätigt Mathias Tretter zu Beginn des Abends im ausverkauften Haus der Springmaus.

"Die Antwort ist Ja. Wir wissen nur noch nicht, wovon." Nun, da wäre doch zum Beispiel der Wutbürger-Begriff, geboren in den Wasserwerfer-Fontänen rund um den Stuttgarter Bahnhofsneubau. Jetzt seien die Wutbürger nach Nordafrika umgezogen. Vom guten, alten Steak heiße es auch, Abschied zu nehmen, dem Dioxin-Skandal sei Dank. "Es gibt inzwischen Steaks, die bestehen nur noch zu 50 Prozent aus Fleisch", sagt Tretter. "Wenn Sie Vegetarier sind, können Sie also die Hälfte des Steaks essen."

Auch die Soli seiner Zwangsensemble-Mitstreiter Claus von Wagner und Philipp Weber sind Volltreffer, etwa Von Wagners Tiraden gegen Blackberry-Nutzer in der Bahn. Besonders wuchtig geraten die gemeinsamen Auftritte des Trios. Wenn ein eher unbedarfter Bundeswehrsoldat (Tretter) in der afrikanischen Wüste auf einen schießwütigen russischen Söldner (Weber) und dessen maximalzynischen Chef (Von Wagner) trifft, erreicht die tiefschwarze Satire voller bitterböser Wortspiele ihren Höhepunkt. Das Rat Pack der jungen deutschen Kabarett-Generation steht voll im Saft.

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