"Es macht einen Riesenspaß, für Kinder zu spielen"

Der Hennefer Saxofonist Roland Garbusinski spielt beim "Ensemble Confettissimo" und begeistert als Rap-Huhn

"Es macht einen Riesenspaß, für Kinder zu spielen"
Foto: Arndt

Henef. Ein Schlangen-Calypso, zu dessen karibischen Klängen sich zahlreiche Kinderarme in den Himmel recken, ein "Pink Panther", der sich über die Bühne schleicht und ein Huhn, das mit flottem Rap begeistert, erwarten Mädchen und Jungen bei den Konzerten des "Ensembles Confettissimo".

Für ihr Programm "Von großen und von kleinen Tieren" haben die Kultursekretariate Wuppertal und Gütersloh das Ensemble kürzlich als "Kindertheater in den Ferien 2007 NRW" empfohlen.

Einer der vier Musiker, Roland Garbusinski, wohnt in Hennef-Geistingen. "Man muss schon ein bisschen über seinen Schatten springen, um Musiktheater für Kinder zu machen", verrät der Saxofonist, der in dem Programm unter anderem als Rap-Huhn auftritt. "Aber es macht einen Riesenspaß für Kinder zu spielen!"

Seit Ende 2005 gehört Garbusinski zu dem 2001 gegründeten Kölner Ensemble, das für Jungen und Mädchen ab drei Jahren in Kindergärten, Schulen und bei Kinderfesten musiziert. Als "Kindertheater in den Ferien 2007" touren sie im Juli mit ihrem ersten von zwei Programmen, "Von großen und kleinen Tieren", durch Nordrhein-Westfalen.

Wer "Confettissimo" bucht, erhält während dieser Zeit einen Zuschuss von den Kultursekretariaten, denen zusammen rund 90 Städte angehören. Für die Kultursekretariate wählt ein Arbeitskreis von Kindertheater-Veranstaltern für jeden Monat sowie für die Ferien herausragende Ensembles aus, die mit den Förderbeiträgen unterstützt werden.

Die vier Musiker erzählen und spielen in ihrem einstündigen Programm Geschichten aus der Tierwelt zu Klängen von der Renaissance bis zur Gegenwart und lassen die Kinder dabei Mitsingen und Mittanzen.

"Wir wollen den Kindern einen Zugang zur Musik vermitteln", sagt Garbusinski. "Deshalb erklären wir spielerisch unsere Instrumente und bieten vor allem auch eine vielfältige Musikerfahrung mit mittelalterlichem Gesang, mit Werken aus Barock und Klassik, Jazz und Blues, Pop sowie Percussion an."

Da tanzen dann die Streichholzschachteln Cha-Cha-Cha, und neben Händel erklingen bekannte Songs wie "The Lion sleeps tonight". Mit Oboe, Klavier, Saxofon und Cajon musiziert das Quartett.

"Besonders gerne treten wir in Schulen auf, weil wir da alle Kinder erreichen, auch die, die sonst vielleicht nie zu einem Konzert gehen würden", erzählt der Hennefer. "Und jedes Konzert ist wegen der Reaktionen der Kinder immer wieder anders. Anfangs kam es mir so vor, als wären alle anderen Auftritte vor Erwachsenen plötzlich langweilig geworden."

Schon mit fünf Jahren hat Garbusinski von seinem Vater Flöte spielen gelernt. Mit sechs ging er zur Musikschule. Als er acht Jahre alt war, begann er, Klarinette zu spielen und mit 13 Jahren entdeckte er das Saxofon für sich. Damit begann er dann auch, in mehreren Jugendbands zu spielen.

"Ich konnte mir nie etwas anderes vorstellen, als Musik zu machen", sagt der 39-Jährige. "Nach Schule und Bundeswehr habe ich zehn Jahre lang nur Musik gemacht. Wenn es mit dem Geld nicht hinkam, habe ich als Tankwagenfahrer und Dachdecker gejobbt." Mit 30 hat er dann in Köln ein Studium der Musik auf Lehramt begonnen. "Irgendwann bin ich dann meinem Saxofon-Lehrer als Kollegen begegnet", schmunzelt er.

Mit Confettissimo stehen für den Sommer zahlreiche Auftritte an, das Interesse am "Kindertheater in den Ferien 2007" scheint bereits groß zu sein. Und motiviert sind die vier Musiker allemal. Wie Roland Garbusinski verrät, ist ein neues Programm schon in der Mache.

Infos unter www.confettissimo.de

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