Ernesto Cardenal Evolution und Revolution

BONN · Es passte alles an diesem Abend in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Bonn (GIZ): Der große nicaraguanische Dichter Ernesto Cardenal, der im kommenden Januar 90 wird, ließ eine jahrzehntelange literarische Karriere Revue passieren.

 Fingerzeit vom Dichter: Ernesto Cardenal beim Vortrag in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Im Januar 2015 wird der nicaraguanische Autor 90. Sein jüngster Gedichtband "Etwas, das im Himmel wohnt" ist im Peter Hammer Verlag erschienen.

Fingerzeit vom Dichter: Ernesto Cardenal beim Vortrag in der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Im Januar 2015 wird der nicaraguanische Autor 90. Sein jüngster Gedichtband "Etwas, das im Himmel wohnt" ist im Peter Hammer Verlag erschienen.

Foto: Barbara Frommann

Sein wunderbar kongenialer Übersetzer Lutz Kliche, der mit GA-Redakteur Dietmar Kanthak in den Abend einführte, trug Cardenals Gedichte auf Deutsch vor. Grupo Sal Duo - Anibal Civilotti und Fernando Dias Costa - schuf den musikalischen Rahmen.

Cardenal und Kollegen liefen zum Abschluss einer langen Lese-Tournee durch Deutschland, Österreich und Slowenien noch einmal zu Höchstform auf: eine würdige Dernière. Gestern ist der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels von 1980 wieder in seine Heimat zurückgereist.

Cardenal, der zuletzt den Band "Etwas, das im Himmel wohnt" veröffentlicht hat, begann mit Liebeslyrik, widmete sich thematisch Evolution und Revolution, erforschte die philosophisch-theologischen Dimensionen des Kosmos und übte engagierte, bisweilen satirisch zugespitzte Zivilisationskritik. Der Mystiker Cardenal ist ohne den politischen und ökonomischen Kopf nicht denkbar.

Der volle Saal feierte die Wort- und Tonkünstler mit großem, bewegendem Beifall.

Ernesto Cardenal: Etwas, das im Himmel wohnt. Peter Hammer Verlag, 104 S., 14,90 Euro.

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