Dirigent Philippe Herreweghe beim Beethovenfest Fauré-Requiem: Streben nach dem Jenseits

Bonn · Großartiger Abend im WCCB mit dem Collegium Vocale Gent, dem Orchestre des Champs-Élysées und Werken von Gabriel Fauré und Igor Strawinsky

 Dirigent Philippe Herreweghe im WCCB.

Dirigent Philippe Herreweghe im WCCB.

Foto: Barbara Frommann

Dem Motto des aktuellen Beethovenfests „Auferstehn, ja auferstehn“ geht zwangsläufig der Tod voraus. Interessanterweise scheint es in der abendländischen Musikgeschichte sehr viel mehr Werke zu geben, die sich mit dem Ende des Lebens als mit dem Leben nach dem Tod auseinandersetzen. Die großen „Requiem“-Kompositionen von Mozart, Verdi und Brahms legen davon Zeugnis ab, zum Teil mit dramatischen klanglichen Visionen vom Jüngsten Gericht. In Gabriel Faurés Totenmesse muss man sich vor den Drohgebärden der Posaunen nicht fürchten. „Es ist so sanftmüfitg wie ich selbst“, sagte Fauré im Jahre 1900 über sein Werk. Der Komponist sah den Tod nicht „als ein schmerzliches Erlebnis, sondern als eine willkommene Befreiung, ein Streben nach dem Jenseits“.