Sergei Nakariakov in Rolandseck Feingefühl und Virtuosität

Rolandseck · Was genau ist jetzt noch mal ein Flügelhorn? Es sieht ja eigentlich aus wie eine etwas groß geratene Trompete, gehört aber dem Namen nach zu den Hörnern. Der russische Trompeter Sergei Nakariakov war sowohl mit der Trompete als auch dem Flügelhorn nun im Arpmuseum in Rolandseck zu hören.

Kritiker loben seine tiefe Musikalität sowie seine Virtuosität. Beides war auch an diesem Abend zu erleben. Gemeinsam mit seiner langjährigen Kammermusikpartnerin Maria Meerovitch begann er mit einem zeitgenössischen Stück, dem Capriccio von Vladimir Torchinsky. Hier war die Trompete an der Reihe: Nakariakov brillierte in dem Bravourstück und auch der rhythmisch knifflige Mittelteil lief dank des wunderbar eingespielten Teams fast wie von selbst. In der folgenden Bearbeitung von Faurés "Après un rêve" griff er nun zum Flügelhorn.

Nakariakov gestaltete das romantische Stück lyrisch und mit warmem (Horn-)Klang. Hiernach war ihm eine kleine Pause gegönnt, in der Meerovitch die Arabeske op. 18 von Schumann und die Liszt-Bearbeitung von Schumanns "Widmung" spielte. Bei diesen beiden Stücken sowie in Schuberts Impromptu op. 90,3 und Soirées de Vienne in der zweiten Hälfte zeigte sie sowohl ihr lyrisches Feingefühl als auch zupackende Virtuosität.

Während das Flügelhorn in der ersten Konzerthälfte eher lyrisch zur Geltung kam, konnte man sich in Schumanns "Fantasiestücken" und zwei Liedbearbeitungen von Poulenc auch von Nakariakovs technischem Können auf diesem Instrument überzeugen. Hochvirtuos wurde es abschließend auch noch einmal auf der Trompete mit Arbans "Variationen auf ein Thema aus Norma von Bellini".

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